Ganztagsbetreuung in Witterschlick 13 Kinder bekommen keinen Platz

Alfter-Witterschlick · Erstmals erhalten nicht alle angemeldeten Kinder einen Platz zur Ganztagsbetreuung an der Witterschlicker Grundschule.

Sieben Jahre sind vergangen, seit die Gemeinschaftsgrundschule Witterschlick ihr Schulgebäude um einen Neubau erweiterte, um dort in drei Räumen Platz für die Offene Ganztagsschule (OGS) zu schaffen. In Kooperation mit der Katholischen Jugendagentur Bonn (KJA) können die Kinder dort seitdem nach Unterrichtsschluss bis 16 Uhr betreut werden. Sie erhalten ein Mittagessen und werden nach der Lernzeit, bei der auch Lehrkräfte der Schule im Einsatz sind, in verschiedenen Arbeitsgemeinschaften gefördert.

Doch nun stößt die OGS an die Grenzen ihrer räumlichen Möglichkeiten: Aufgrund hoher Anmeldezahlen kann zum kommenden Schuljahr nicht allen Eltern, die ihr Kind für eine Ganztagsbetreuung angemeldet haben, ein Platz angeboten werden. Waren es 2015/2016 noch 21 OGS-Plätze, die neu beantragt wurden, lag die Anmeldezahl zum Schuljahr 2016/2017 bereits bei 36. Für das Schuljahr 2017/2018 wünschten nunmehr 40 Familien einen OGS-Platz für ihr Kind.

Auf GA-Nachfrage bestätigte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher, dass erstmalig zum Schuljahr 2017/2018 die Platzkapazität nicht ausreiche, um den Bedarf vollständig zu decken. „Trotz Aufstockung der Gruppenstärke bleibt ein Fehlbedarf von 13 Plätzen“, erläuterte der Verwaltungschef. Das OGS-Gebäude sei mit insgesamt 108 Kindern zum Schuljahr 2017/2018 voll ausgelastet. Im Schuljahr 2016/2017 wurden insgesamt 98 Kinder in der OGS betreut, im Schuljahr 2015/2016 waren es 73 Kinder.

„Trotz Aufstockung bleibt ein Fehlbedarf von 13 Plätzen“

Bei der Vergabe der OGS-Plätze für das kommende Schuljahr wurden Geschwisterkinder bevorzugt. Die übrigen Plätze wurden per Losverfahren vergeben. Um den Eltern, die nicht zum Zuge kamen, zumindest eine kleinere Erleichterung anzubieten, habe die KJA die Kurzzeitbetreuung bis 13 Uhr um zwölf Plätze auf insgesamt 30 Plätze erweitert. „Natürlich ist dies für Eltern, die beide berufstätig sind, schwierig“, räumt Schumacher ein. „Hier bleibt vorerst leider nur die Alternative, sich privat um eine Betreuung zu kümmern.“

Trotz der angespannten Situation in Witterschlick wertet der Bürgermeister den Anstieg der OGS-Anmeldezahlen insgesamt als „erfreuliche Entwicklung“, die der hohen pädagogischen Qualität der Betreuung geschuldet sei.

Weitere Gründe für den steigenden Bedarf an der Ganztagsbetreuung sieht er zudem im Zuzug junger Familien und Zufluchtsuchender nach Alfter. Während an den beiden anderen Grundschulen der Gemeinde, der katholischen Grundschule Alfter und der Gemeinschaftsgrundschule Oedekoven, alle Kinder in die OGS aufgenommen werden konnten, besteht derzeit nur in Witterschlick dringender Handlungsbedarf.

Die Situation solle möglichst zügig, entweder noch vor oder unmittelbar nach den Sommerferien, in den politischen Gremien beraten werden, kündigte Schumacher an. Überlegt werden müsse, wie zusätzlicher Raum geschaffen werden könne. Die Möglichkeit, übergangsweise Klassenräume für die OGS-Betreuung zu nutzen, bestehe nicht. „Dies scheitert daran, dass die Kinder in der OGS auch mit Mittagessen versorgt werden. Dies ist in Klassenräumen nicht möglich.“

So ist bei den betroffenen Eltern also Geduld gefragt. Bis Sommer 2018 soll das Problem gelöst sein. „Ich hoffe, dass bis dahin ein ausreichendes Platzangebot vorhanden sein wird um dem Bedarf gerecht zu werden“, so Bürgermeister Schumacher.

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