Am Weck-Werk in Alfter 128 Einwendungen gegen Schließung des Bahnübergangs

ALFTER/BONN · CDU-Politiker aus Alfter und Bonn untermauern Kritik an der Deutschen Bahn und fordern, dass der Übergang am Weck-Werk auch mit Blick auf unnötige Umwege des Schwerlastverkehrs bestehen bleibt.

128 Einwendungen sind gegen die Schließung des Bahnübergangs am Weck-Werk, an der Grenze zwischen Alfter-Oedekoven und Bonn-Duisdorf, zusammengekommen. Das teilt Oliver Krauß, CDU-Landtagsabgeordneter aus Alfter, mit. Dazu kämen noch 35 Unterschriften auf einer Sammelliste.

Wie berichtet, plant die Deutsche Bahn, den Übergang zu schließen. Als Ersatz soll eine Unterführung für Fußgänger und Radfahrer gebaut werden. Autofahrer müssten sich dann einen neuen Weg über die Bahngleise suchen.

Hintergrund der Schließung ist der Bau der 2006 eröffneten, benachbarten Alma-Brücke, die den Konrad-Adenauer-Damm mit der Medinghovener Straße verbindet. Der Bund hatte sich daran finanziell beteiligt, allerdings unter der Auflage, dass drei Bahnübergänge in der Nähe beseitigt werden. Zwei sind es schon, der dritte am Weck-Werk eben nicht. Wie berichtet, hat die Bahn nun nach 2011 einen zweiten Anlauf zur Schließung des Bahnübergangs unternommen. Nach Veröffentlichung der Planunterlagen bestand in Alfter und Bonn die Gelegenheit, dagegen Einwände vorzubringen.

Krauß: "Ohne Not Verkehrswege kappen"

Seitdem das neuerliche Vorhaben bekannt wurde, ist der Protest dagegen in beiden Kommunen groß, sowohl in der Bürgerschaft als auch quer durch die politischen Parteien. Der Schwerlastverkehr der umliegenden Unternehmen wäre infolge der Bahnübergangsschließung laut Krauß zu Umwegen genötigt, die angrenzenden Wohngebiete in Duisdorf und Oedekoven würden weiter belastet. Zudem werde befürchtet, dass durch eine Unterführung Angsträume entstehen.

Nicht nur für Krauß, auch für den Bonner CDU-Stadtverordneten für Duisdorf und Medinghoven, Bert Moll, ist die Zahl der Einwendungen „ein deutliches Signal“ gegen die Schließung. Bonn, Alfter und der Rhein-Sieg-Kreis positionierten sich aus guten Gründen gegen eine Schließung, so die gemeinsame Erklärung. Krauß, der auch im Verkehrsausschuss des Landtages sitzt, führt mit Blick auf die anstehenden Großbaustellen in der Region an: „Wir können es uns nicht leisten, angesichts dieser Herausforderungen ohne Not Verkehrswege zu kappen.“

Weiter weist er das Argument zurück, der Bahnübergang müsse wegen der Verkehrssicherheit geschlossen werden. Denn das früher an diesem Bahnübergang vorhandene Unfallrisiko sei nach dem Umbau des Überweges erheblich minimiert worden. Die Deutsche Bahn muss sich mit den Einwendungen beschäftigen, diese prüfen und eine Stellungnahme verfassen. Anschließend wird es dem Verkehrsexperten Krauß zufolge einen öffentlichen Erörterungstermin geben. Wann dieser stattfindet, sei derzeit noch nicht absehbar, sagt er.

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