Alanus Hochschule in Alfter „Verrücktheit macht das Leben rund“

ALFTER · Neun Schauspielabsolventen der Alanus Hochschule erhalten nach vierjährigem Studium ihr Diplom. Dabei verrät Hochschulrektor Marcelo da Veiga auch, ein besonderes Faible für den kleinsten Fachbereich zu haben.

 Hochschulrektor Marcelo da Veiga (links) mit acht von neun Absolventen des Schauspielfachs der Alanus Hochschule. Dominik Schiefner (4.v.r.) übernahm den Fachbereich von Renè Harder (3.v.r.).

Hochschulrektor Marcelo da Veiga (links) mit acht von neun Absolventen des Schauspielfachs der Alanus Hochschule. Dominik Schiefner (4.v.r.) übernahm den Fachbereich von Renè Harder (3.v.r.).

Foto: Stefan Hermes

„Theater ist Schreiben im Sand“, zitierte der neue Fachbereichsleiter Schauspiel, Dominik Schiefner, den Theaterregisseur Luk Perceval anlässlich der Diplomvergabe an neun Schauspielabsolventen der Alanus Hochschule in Alfter.

Das wenige Geld, das man mit der Schauspielerei verdienen könne, sei ebenso schnell weg wie der kurze Ruhm, und Theaterstücke könnten die Welt weder ändern noch verbessern. „Nüchtern betrachtet, könnte man sagen, Theaterspielen ist eine rein sinnlose Tätigkeit.“

Doch Schiefner hat das Zitat wohl gewählt, weil es mit dem Gedanken schließt, dass das ganze Leben eine Sinnsuche sei und die Schauspieler dabei zum Stichwortgeber werden können. Damit werden die neun Absolventen nun auf die Suche nach Engagements gehen, um ihre in vier Studienjahren erworbenen Kenntnisse zur eigenen Darstellung auf die Bühne zu bringen. Dem ein oder der anderen ist es bereits gelungen, einen Anstellungs- oder Gastvertrag zu unterschreiben, noch bevor ihnen ihr Diplom in der Feierstunde im Alfterer Kronensaal überreicht wurde.

Einige haben bereits Engagements

So wird Jaschar Noubar am Staatstheater in Mainz zu sehen sein, während Aljoscha Zöller erst einmal hinter den Kulissen für das Deutsche Filminstitut arbeiten wird und sein Kollege Alexander Prizkau zuversichtlich ist, bald vor der Kamera arbeiten zu können, sich nun jedoch über sein Diplom freut, was „anständig gefeiert wird“.

Janina Raspe ist glücklich über ihr Engagement am Landestheater in Salzburg, wo sie bereits in und als „Malala“ auf der Bühne steht. Sophia Brocker, Olivia Gajetzki, Nina Karimy und Simeon Wutte sehen genauso wie Alina Rohde, die noch vor Kurzem bei der Dinner-Show „Liebe geht durch den Magen“ in Kardorf zu sehen war, optimistisch in die Zukunft.

Hochschulrektor Marcelo da Veiga bekannte in seiner Laudatio, ein besonderes Faible für den kleinsten Fachbereich seiner Hochschule zu haben, weil die Studierenden der Darstellenden Kunst oft viel interessanter seien, als die seriösen Wissenschaftler. „Ihre tendenzielle Verrücktheit trägt dazu bei, dass nicht nur eine Hochschule, sondern auch das Leben insgesamt rund wird“, meinte da Veiga.

Er dankte insbesondere auch René Harder, der in acht Jahren als Fachbereichsleiter den Studiengang nachhaltig geprägt habe und nun die Leitung an Dominik Schiefner übergab, für den er „die Messlatte sehr hoch“ gelegt habe. Ein großer Beifall der Studierenden bestätigte den Dank des Rektors.

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