Voreifelbahn Überfüllte Züge am Morgen zwischen Bonn und Euskirchen

Rhein-Sieg-Kreis/Bonn · Proppenvoll waren laut Berichten von Passagieren die Züge der S23 zwischen Bonn und Euskirchen. Die Bahn begründet das mit Schäden und Defekten nach Sturmtief "Friederike". Es kam zu Ausfällen auf der Strecke der Voreifelbahn.

Nicht so richtig rund lief es in den vergangenen Tagen auf der Strecke der Voreifelbahn. Wie Passagiere dem General-Anzeiger berichteten, sei die S23 zwischen Bonn und Euskirchen vor allem in den Morgenstunden mit einem geringeren Platzgebot als üblich gefahren. Dies habe dazu geführt, dass die Züge teils proppenvoll gewesen seien, hieß es weiter. In der Hauptverkehrszeit sollen die Züge mitunter in einer sogenannten Doppeltraktion fahren, bestehend aus einem dreiteiligen und einem zweiteiligen Zugteil. Bei verschiedenen Verbindungen war das in der jüngsten Vergangenheit aber offenbar nicht der Fall.

Nach Angaben von Torsten Nehring aus der Presseabteilung der Deutschen Bahn in Düsseldorf hatte die Bahn im sogenannten Vareo-Netz noch Tage nach „Friederike“ mit den Auswirkungen des Sturmtiefs zu kämpfen. Das Vareo-Netz umfasst zwei Regionalexpress-, sechs Regionalbahn-Linien sowie eine S-Bahn, eben die S23. Zwar hatte die Bahn wegen „Friederike“ den Zugverkehr in NRW bekanntlich eingestellt. Dennoch hätten etwa abknickte Äste entlang der Strecken im Nachgang für Schäden an den Zügen gesorgt, so Nehring. „Wir hatten eine Vielzahl kleinerer Schäden.“

Dazu komme noch der Umstand, dass Züge nach der Einstellung des Verkehrs einfach in Bahnhöfen abgestellt worden seien. Normalerweise seien aber auch die Züge der Voreifelbahn nie völlig ausgeschaltet, erläuterte der Bahnsprecher. Seien sie nicht im Einsatz, hingen sie an Versorgungsleitungen, „um sie auf Temperatur zu halten“, sagte Nehring. Dadurch, dass die Züge „kalt abgestellt“ wurden, seien verschiedentliche Defekte aufgetreten, die repariert werden mussten, hieß es weiter.

Zahlreiche Züge nicht einsatzfähig

Holger Klein, Sprecher des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR), bestätigte auf Anfrage die Probleme. Der NVR ist Besteller der Leistungen im Schienenpersonennahverkehr und somit Vertragspartner der Bahntochter DB Regio NRW. Nach Angaben von Klein seien alleine am Montag vergangener Woche acht Züge im Vareo-Netz nicht einsatzfähig gewesen. Was Probleme im Netz betreffe, stehe man mit der Bahn im ständigen Austausch, meinte Klein. In der Tat ist vertraglich genau geregelt, zu welchen Zeiten mit welchem Platzangebot gefahren werden muss. Kommt die Bahn dem nicht nach, werden Strafzahlen, sogenannte Pönalen, fällig.

Laut Klein werden derartige Zahlungen vom NVR für verschiedene Dinge verwendet: etwa für Sonderzüge an Karneval, Silvester oder zu Veranstaltungen wie den Kölner Lichtern. Ebenso seien mit solchen Pönalen zusätzliche Mittelteile für die Züge gekauft worden, damit mehr Platz vorhanden ist, so Klein weiter. Diese Mittelteile kommen allerdings nicht auf der S23, sondern auf der Eifelstrecke (Köln-Trier) und der Oberbergischen Bahn (Köln-Lüdenscheid) zum Einsatz.

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