Bauschaum-Attacke in Swisttal-Heimerzheim Noch kein konkreter Tatverdacht

SWISTTAL · Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag die Haustüren des Heimerzheimer Ortsvorstehers und einer Rentnerin mit Bauschaum beschmiert. Die Polizei geht von einem Racheakt aus. Parteien verurteilen Angriff auf Ortsvorsteher.

 Tür Koch

Tür Koch

Nachdem Unbekannte in der Nacht zu Samstag die Haustüren des Heimerzheimer Ortsvorstehers Hermann Leuning und der Rentnerin Ulrike Koch mit Bauschaum beschmiert hatten, sind die Ermittlungen der Polizei angelaufen. An den Häusern, in deren Umgebung und an den herausmontierten Absperrpfählen an der gesperrten Durchfahrt zwischen dem Neubaugebiet Kammerfeld und dem Mirgelweg sicherten die Beamten Spuren. Auch die Polizei geht von einem Racheakt aus. „Bei den Ermittlungen vor Ort ergab sich allerdings noch kein konkreter Tatverdacht gegen eine bestimmte Person“, sagte Polizeisprecher Frank Piontek. Die Polizei gehe davon aus, dass die Taten im Zusammenhang mit dem Streit um die Öffnung der Durchfahrt zu sehen seien.

Wie der GA berichtete, hatten sich Leuning und Koch für die Beibehaltung der Sperrung, wie sie im Bebauungsplan vorgesehen ist, ausgesprochen. Dem hatte auch der Hauptausschuss im Januar zugestimmt und den Antrag von 25 Neubürgern aus dem Baugebiet Kammerfeld abgelehnt, die sich eine Öffnung der Durchfahrt wünschen, um auf dem kürzesten Weg in den Ortskern fahren zu können.

Ebenso wie die SPD verurteilt auch die Swisttaler CDU-Fraktion die Attacken. „Dass es jetzt sogar Angriffe auf Personen gibt, ist eine Eskalation, der man nur mit Entsetzen begegnen kann. Einzelpersonen, die Eigeninteressen gegen den erklärten Willen einer Gemeinschaft durchsetzen wollen, haben unsere Werteordnung nicht verstanden“, sagt CDU-Fraktionssprecher Bernd Großmann. „Es kann nicht sein, dass durch demokratische Wahl legitimierte Vertreter Repressalien ausgesetzt werden, wenn sie ihrer gesetzlich legitimierten Gestaltungsaufgabe nachkommen. Die CDU-Fraktion steht geschlossen hinter Hermann Leuning und Ulrike Koch und fordert, alles zu unternehmen, um einer derartigen Fehlentwicklung in unserer Gemeinde zu begegnen.“

Als „unglaublich“ bezeichnet die FDP-Fraktionsvorsitzende Monika Wolf-Umhauer den „Haustürenanschlag“. Und weiter: „Wir sind doch nicht im Wilden Westen.“ Das sei grobe Sachbeschädigung, also eine Straftat. „Ich empfinde das als einen unerhörten Einschüchterungsversuch gegen unbescholtene Bürger und eines seit Jahren für sein Dorf engagierten Ortsvorstehers, den wir nicht hinnehmen. Ich hoffe sehr, dass die Polizei den Täter schnell fasst.“ Sie sei sicher, dass der „Anschlag auf unsere Courage und Arbeit für die Allgemeinheit sein Ziel verfehlt: Wir werden uns nicht einschüchtern lassen, sondern uns weiter für Swisttal und seine Bürger einsetzen“, so Wolf-Umhauer .

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