Wahlanalyse FDP ist im Linksrheinischen drittstärkste Kraft

Rhein-Sieg-Kreis · CDU und SPD verzeichnen in den sechs Kommunen Verluste. Gegenüber der Wahl 2013 verlor Röttgen fünf Prozent bei den Erststimmen und die CDU 9,8 Prozent bei den Zweitstimmen. Die AfD ist in Meckenheim und Swisttal am stärksten.

Der Bundestrend spiegelt sich grundsätzlich auch im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis wider. Die sechs Kommunen Meckenheim, Rheinbach, Swisttal, Alfter, Bornheim und Wachtberg bilden zusammen mit Königswinter und Bad Honnef sowie Sankt Augustin den Wahlkreis 98. Auffällig ist allerdings, dass in den linksrheinischen Kommunen nicht die AfD drittstärkste Kraft geworden ist wie auf Bundesebene, sondern vielmehr die FDP.

Die CDU – oder besser Direktkandidat Norbert Röttgen – hat vor allem in Wachtberg gut abgeschnitten. Bei den Erststimmen holte Röttgen 50,4 Prozent und lag damit um 13,2 Prozentpunkte über dem Zweitstimmenergebnis der CDU. Allerdings: Gegenüber der Wahl 2013 verlor Röttgen fünf Prozent bei den Erststimmen und die CDU 9,8 Prozent bei den Zweitstimmen. Noch herber fielen die Verluste für die CDU in Meckenheim aus. Dort gab es bei den Zweitstimmen ein Minus von fast zwölf Prozent.

Während sich die Verluste der CDU im gesamten Wahlkreis 98 auf 9,8 Prozent summieren, kam Röttgen bei den Erststimmen mit einem Minus von 5,9 Prozent davon. Der Verlusttrend der CDU auf Bundesebene zeigt sich mit stellenweise deutlicher Verstärkung also auch im Lokalen, obwohl sie sich gleichzeitig als größte Volkspartei behauptet hat.

Drittstärkste Kraft ist die AfD in den Kommunen nicht, auch wenn sie in Swisttal auf 10,2 Prozent bei der Zweitstimme kommt, exakt so viel wie in Meckenheim. Damit ist die AfD in beiden Kommunen am stärksten vertreten. 2013 erreichte die AfD in Meckenheim 5,4 Prozent und in Swisttal 4,7 Prozent. Damit hat die Partei ihre Stimmen im Durchschnitt verdoppelt. In Wachtberg, Rheinbach, Bornheim und Alfter ist die AfD einstellig vor dem Komma.

In Wachtberg überholten die Liberalen die SPD

Der eigentlichen Gewinner im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind die Liberalen. Sie punkteten bei den Wählern vor allem bei den Zweitstimmen. Spitzenreiter ist auch hier wieder die Gemeinde Wachtberg mit 20,7 Prozent. 2013 war es marginal mehr als die Hälfte. In Wachtberg überholten die Liberalen – wie in Bad Honnef übrigens auch – die SPD und wurden zweitstärkste Kraft. In Meckenheim schaffte es die FDP auf 18,2 Prozent (2013: 8,2 Prozent) und in Rheinbach auf 17,5 Prozent (2013: 8,1 Prozent).

Verlierer ist neben der CDU eindeutig die SPD. Die Sozialdemokraten schneiden sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen schlecht ab. Am härtesten trifft es die Volkspartei in Wachtberg. 2013 holten die Sozialdemokraten noch 25,0 Prozent bei der Erststimme, im Laufe des Wahlsonntags waren es 20,6 Prozent.

Auch bei der Zweitstimme schneidet die SPD in Wachtberg am schlechtesten ab. 2013 kam sie auf 22,6 Prozent, aktuell sind es 18,3 Prozent. In beiden Fällen hat sie einen Verlust von vier Prozentpunkten. Während die SPD in Bornheim vor vier Jahren noch 23,9 Prozent bei der Zweitstimme erreichte und damit für die sechs Kommunen die höchsten Prozente hatte, rutschte sie nun auf 20,2 Prozent.

Die die Grünen mussten geringfügige Verluste im Linksrheinischen hinnehmen und hatten in Alfter mit 10,1 Prozent ihr bestes und in Swisttal mit 6,7 Prozent ihr schwächstes Ergebnis. Die Linke hat sich durchgehend deutlich um fast zwei Prozent verbessert und blieb nur noch in Wachtberg und Swisttal unter der Fünf-Prozent-Marke. Mit der Wahlbeteiligung von 83,95 Prozent landete Wachtberg auf Platz 1 im Kreis.

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