Nürburgring Heute beginnt Rock am Ring

NÜRBURGRING · Bereits 20 Kilometer vor dem Nürburgring, im kleinen Ort Kempenich, weist eine große Lebensmittelkette auf ihren Getränkemarkt hin. "Rock am Ring strahlt bis hierhin aus", sagen die Menschen in dem Eifelort.

Ob Tankstelle, Metzger oder Bäcker: In den nächsten Tagen wird kräftig Umsatz gemacht. Rund 85.000 Menschen decken sich mit Speis und Trank für die heute beginnenden Festivaltage ein. Der Run auf die Campingplätze ist in vollem Gange, Hunderte von Ordnern haben alle Hände voll zu tun, in den Nürburgring-Hotels herrscht Hochbetrieb.

Viel Polizei ist rund um das Festivalgelände präsent. So auch am Fuße der Hohen Acht. Ein Hubschrauber steht bereit, mindestens zehn Streifenwagen stehen neben den aufgebauten Polizeizelten. Einige Rock-am-Ring-Ankömmlinge, meist mit "RaR"-Aufkleber ausstaffiert und mit Bierpaletten, Zelten und Isomatten schwer beladen, werden rausgewunken. Drogensuchhunde wedeln mit dem Schwanz.

Sarah Schell ist seit sechs Jahren als Ordnerin bei Großveranstaltungen am Nürburgring im Einsatz. Sie hilft bei der Parkplatzsuche. Dass Rock am Ring in Zukunft woanders stattfindet, bedauert sie zwar, glaubt aber, die vorgesehene Neu-Veranstaltung im kommenden Jahr werde schon nicht viel schlechter werden. Ein Kollege von ihr ist da viel skeptischer: "Es wird nie wieder so sein, wie es jetzt letztmalig ist."

Tom, Daniel und Benedikt packen gerade ihr Grillfleisch aus und stapeln Bierdosen in ihrem geräumigen Zelt. Sie sind aus der Südpfalz, aus Ludwigshafen, angereist. Die eingefleischten Festival-Besucher wissen schon jetzt: "Nächstes Mal sind wir nicht mehr hier. Wir gehen mit Rock am Ring nach Mönchengladbach, oder wo auch immer das Event ab 2015 stattfinden wird."

[kein Linktext vorhanden]Auf keinen Fall werde man die angekündigte Nachfolgeveranstaltung an der Nürburg besuchen: "Das wird doch eh nix", meinen die drei 20-Jährigen übereinstimmend. Am Montag werden sie wieder abreisen - und nicht mehr wiederkommen.

Auch für Isabell und Withold aus Karlsruhe, die es sich mit Shisha, Dosenravioli und Bier im an ein Beduinendomizil erinnernden Zelt gemütlich gemacht haben, steht fest: "Nächstes Jahr sind wir woanders. Die Einmaligkeit dieses Festivals lässt sich nicht einfach kopieren."

Eine Gruppe aus Idar-Oberstein sieht das anders. Elisa (21), Nico (16), Lars (20) und dessen Namensvetter (24) meinten am Mittwoch: "Wir sehen das entspannt. Es spricht nichts dagegen, im nächsten Jahr wiederzukommen."

Nürburgs Bürgermeister Reinhold Schüssler hofft, dass viele so denken. Sicher ist er sich aber nicht. "Das neue Konzept hört sich zwar gut an. Ich will aber erst Taten sehen. Die neuen Veranstalter müssen erst mal zeigen, was sie können", sagt er, während sein Blick über die in der 200-Seelen-Gemeinde aufgebauten Buden und Stände schweift, die nach und nach im Nieselregen öffnen. Sein Ort, so bestätigt er stolz, sei "komplett ausgebucht".

Alle Bürger zögen ob des Wochenendgeschäftes an einem Strang: "Die geben alle voll Stoff."

Anreise für Tagesbesucher

Wer mit dem Auto aus Mayen/Koblenz, Köln/Bonn über die Autobahn A61 kommt, nimmt die Abfahrt Wehr. Von dort aus führen die Bundesstraßen B412 und B258 an den Nürburgring. Der Weg von Trier über die Autobahn A48, Ausfahrt Ulmen, führt über die Bundesstraße B 257 in Richtung Adenau zum Nürburgring.

[kein Linktext vorhanden]Die Veranstalter bitten, im Vorfeld des Nürburgrings die Ausschilderungen der Park- und Campingbereiche zu beachten und den Anweisungen der Ordner zu folgen.

Für Besucher mit Tagestickets, die mit dem Pkw anreisen, sind spezielle Parkplätze (P 98) an der B 412 reserviert, da alle anderen Flächen Festivalticketinhabern vorbehalten sind. Das Tagesticket berechtigt auch zur kostenlosen Nutzung des Shuttlebus-Services. Der Tagesparkplatz P98 ist ausgeschildert.

Tagesbesucher erhalten kein Festivalbändchen. Die Tageskarten werden an der Einlassschleuse entwertet, für Inhaber von Tagestickets ist nach Verlassen des Veranstaltungsgeländes ein Wiedereinlass nicht möglich.

Info

Das Info-Center ist telefonisch unter der Rufnummer 02691/9329039 zu erreichen. Kontakt zum Helpcenter am Medical-Center gibt es unter der Rufnummer 02691/9329090.

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