Rennstrecke in der Eifel Formel 1 jedes Jahr auf dem Nürburgring

BONN · Der künftige Besitzer und Bernie Ecclestone sind sich einig - zumindest für die nächsten fünf Jahre.

Gern gesehene Gäste in der Eifel: die Formel-1-Fahrer. Hier Sebastian Vettel beim freien Training für den Grand Prix 2011.

Gern gesehene Gäste in der Eifel: die Formel-1-Fahrer. Hier Sebastian Vettel beim freien Training für den Grand Prix 2011.

Foto: ap/GA-Archiv

Dienstag, 17. Juni 2014, dürfte ein großer Tag für den Nürburgring, die nördliche Eifel und das Rheinland werden. Denn dann wird die Nürburgring GmbH bekanntgeben, dass auf der traditionsreichen Grand-Prix-Strecke an der Nürburg künftig jedes Jahr ein Formel-1-Rennen stattfinden wird - zumindest für die nächsten fünf Jahre.

Der Sprecher der Besitzgesellschaft, Pietro Nuvoloni, hielt sich am Montagabend noch bedeckt. Die Koblenzer "Rhein-Zeitung" hatte zuvor gemeldet, dass der künftige Ring-Eigentümer Capricorn mit der Formula One Group und Formel-1-Matador Bernie Ecclestone einen Vertrag geschlossen habe. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich zu der Meldung der ,Rhein-Zeitung' keinen Kommentar abgeben", sagte Nuvoloni am Montagabend unter Bezug auf Nürburgring-Geschäftsführer Carsten Schumacher, er kündigte aber vielsagend für heute eine Presseerklärung an.

In den vergangenen Jahren wurde der Große Preis von Deutschland abwechselnd auf dem Nürburg- und dem Hockenheimring ausgetragen. Nachdem in diesem Jahr die badische Rennstrecke dran war, wird es im nächsten Jahr der Eifelkurs sein. Danach ist dann offenbar das jährliche Wechselspiel zu Ende. Wie die "Rhein-Zeitung" weiter schreibt, wolle das Düsseldorfer Unternehmen Capricorn, dessen Ableger Capricorn Nürburgring GmbH künftig die Eifel-Rennstrecke betreiben werde, eine langfristige strategische Partnerschaft mit Ecclestone eingehen, die möglicherweise über die kommenden fünf Jahre hinausgehe.

Wie die finanziellen Modalitäten rund um die künftigen Formel-1-Rennen auf der Grand-Prix-Strecke in der Eifel aussehen, dazu gab es am Montagabend auch noch keine Informationen. In den vergangenen Jahren war immer davon die Rede, dass Ecclestone rund zehn Millionen Euro dafür verlange, dass der Formel-1-Zirkus am Nürburgring gastiert. Bislang wurde dieses "Antrittsgeld" im Wesentlichen von der rheinland-pfälzischen Landesregierung gezahlt. Bis der Verkauf des Rings an Capricorn rechtskräftig wird, ist das Land noch Besitzer der Eifelstrecke.

Im vergangenen Jahr war die Rede davon, dass Ecclestone dem Nürburgring ein Antrittsgeld von 14 Millionen Euro erlassen haben soll. Im Interview mit dem General-Anzeiger widersprach der Geschäftsführer der Ring-Betriebsgesellschaft, Karl-Josef Schmidt, dieser Zahl und erklärte: "Ecclestone ist uns finanziell entgegengekommen. Damit hat er seine Verbundenheit zum Nürburgring gezeigt, aber auch seinem persönlichen Kalkül Rechnung getragen, weil die Formel 1 natürlich ein Interesse hat, am Nürburgring präsent zu sein."

Die Königsklasse im Rennsport hat in der Eifel eine lange Tradition. Schon nach dem Bau 1927 wurden bedeutende Autorennen auf der legendären Nordschleife ausgetragen. Die Formel 1 fuhr erstmals 1951 - ein Jahr nach ihrer Gründung - auf der 22,8 Kilometer langen Nordschleife. Damals gewann der Italiener Alberto Ascari in seinem Ferrari. Fast jedes Jahr wurde der Große Preis von Deutschland hier ausgetragen. Rekordsieger waren der Argentinier Juan Manuel Fangio in den 50er und der Schotte Jackie Stewart in den 70er Jahren mit je drei Siegen. Mit dem dramatischen Unfall des Österreichers Niki Lauda endete am 1. August 1976 die Erfolgsstory Nürburgring.

Die Nordschleife galt fortan als zu lang, zu schwer und mithin als zu gefährlich. In Deutschland lief der Hockenheimring der Eifelstrecke den Rang ab. Erst Vereinbarungen mit dem Bund und dem Land Rheinland-Pfalz - maßgeblich herbeigeführt vom langjährigen ADAC-Präsidenten Otto Flimm - ebneten den Weg für den Bau einer neuen Grand-Prix-Strecke. Auf der fuhr die Formel 1 1984, 1985 und seit 1995 jährlich bzw. im Wechsel mit dem Hockenheim. Rekordsieger in der Eifel ist immer noch Michael Schumacher mit fünf Siegen.

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