Formel 1 in Deutschland Der Streit der Ringe

HOCKENHEIM · Wird für den Großen Preis zum letzten Mal in Hockenheim gefahren? Der Nürburgring möchte die Veranstalterrolle für den Grand Prix übernehmen.

 Zwei Strecken, zwei Heimspiele: Auf dem Nürburgring gewann Sebastian Vettel im vergangenen Jahr.

Zwei Strecken, zwei Heimspiele: Auf dem Nürburgring gewann Sebastian Vettel im vergangenen Jahr.

Foto: dpa

Rund 55.000 Zuschauer werden beim Heimspiel von WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Wiesbaden/Mercedes), Sebastian Vettel (Heppenheim/Red Bull), Adrian Sutil (Gräfelfing/Sauber) und Nico Hülkenberg (Emmerich/Force India) auf dem Hockenheimring dabei sein. Den Grand Prix von Deutschland des vergangenen Jahres auf dem Nürburgring hatte Vettel gewonnen.

Getrübt wird die Vorfreude allerdings durch die immer noch undurchsichtige Zukunft des Deutschland-Grand-Prix, der zuletzt im Wechsel auf den beiden Traditionsstrecken ausgetragen wurde. Ein Streit zwischen Nürburg- und Hockenheimring war am 17.Juni mit einer Pressemitteilung losgetreten worden, in der die Capricorn Nürburgring GmbH (CNG) verkündet hatte, ein grundsätzliches Übereinkommen mit Ecclestone dahingehend erzielt zu haben, den Deutschland-Grand-Prix ab 2015 für mindestens fünf Jahre in der Eifel stattfinden zu lassen. Angesichts des bestehenden Vertrages des Hockenheimrings für die Rennen 2016 und 2018 eine vertrackte Situation.

Zwar gebe es "nichts Neues", zitiert der Sportinformationsdienst sid den Geschäftsführer des Hockenheimrings Georg Seiler. Aber verärgert sei er immer noch. Am Wochenende stünden deshalb "vertrauliche Gespräche" mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone an. Meldungen über eine mögliche Ausstiegsklausel dementierte Seidel: "Wir haben einen Vertrag, und darin gibt es keine Ausstiegsklausel."

Der Sportinformationsdienst weist auf weitere Unklarheiten hin, für die Ecclestone gesorgt hatte. Der 83-Jährige betonte, dass die Formel 1 den Vertrag mit Hockenheim respektiere und getroffene Absprachen einhalte. Gleichzeitig bekräftigte der Brite jedoch seinen Plan, mit der CNG einig zu werden, die einen Fünfjahresvertrag für die exklusive Ausrichtung des Rennens ab 2015 anstrebt. "Ich hoffe, dass wir handelseinig werden", sagte Ecclestone.

Der Promoter will wieder mehr Geld aus dem Großen Preis von Deutschland erlösen. Die Antrittsgebühren in der Königsklasse sind gewaltig, zuletzt war Ecclestone beiden Rennstrecken jedoch entgegengekommen. "Wir brauchen eine europäische Fahrerfeldgebühr", bekräftigte Ecclestone.

Wenn zwei sich streiten, wäre Ecclestone nicht zum ersten Mal der lachende Dritte.

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