Fall Anna Betreuerin hat fristgerecht bezahlt

KÖNIGSWINTER · Das Verfahren gegen die Mitarbeiterin des Jugendamtes Königswinter, die für die von ihrer Pflegemutter ermordete neunjährige Anna zuständig war, ist endgültig eingestellt. Wie ein Sprecher des Bonner Landgerichts gestern auf Anfrage mitteilte, hat die 46-jährige Sozialpädagogin die ihr auferlegte Geldbuße von 2000 Euro fristgerecht bezahlt.

Am 11. Dezember hatte die für den Fall zuständige 1. Große Bonner Strafkammer das Verfahren gegen die Jugendamtsmitarbeiterin wegen geringer Schuld vorläufig eingestellt und festgelegt: Wenn die 46-Jährige innerhalb von sechs Wochen 2000 Euro Geldbuße an die gemeinnützige Organisation "Terre des Hommes" zahlt, ist der Fall endgültig abgeschlossen.

Die Sozialpädagogin war vor Gericht gelandet, weil die Staatsanwaltschaft ihr unter anderem fahrlässige Körperverletzung im Amt durch Unterlassen vorgeworfen hatte, denn Anna war vor ihrem Tod im Juli 2010 von den Pflegeeltern monatelang misshandelt worden. Dass die Betreuerin davon hätte ausgehen können, dass das Kind sogar getötet werden könnte, hatte die Staatsanwaltschaft nicht angenommen.

Auch die Anklägerin fand am Ende die Einstellung des Verfahrens vertretbar, obwohl sie nach wie vor der Meinung ist, dass Anna bereits 2009 aus der Pflegefamilie hätte genommen werden müssen. Aber die Pflegemutter hätte mit ihrer Manipulationskraft alle getäuscht.

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