Kommentar zum Unfall in Troisdorf Verrohung im Verkehr

Meinung | TROISDORF · Was für eine scheußliche Tat. Einen Hund auf einem Zebrastreifen zu überfahren – dazu gehört schon ein hohes Maß an Gefühlskälte, an Rücksichtslosigkeit. Ein Kommentar von GA-Redakteur Dominik Pieper.

Der aktuelle Unfall in Troisdorf erinnert an vergleichbare Fälle in Vettelhoven und in Bonn, wo Hunde vergangene Woche beziehungsweise im August in Begleitung ihres Herrchens überfahren wurden – vorsätzlich, wie es aussieht.

Dass ein Zusammenhang zwischen den drei Fällen besteht, dürfte nicht sehr wahrscheinlich sein. Aber zumindest lässt sich eines jetzt schon feststellen: Der Troisdorfer Unfall ist Ausdruck einer zunehmenden Risikobereitschaft und Verrohung im Straßenverkehr. Und das geht in erster Linie von Autofahrern aus. Dass es auch Rüpelradler und gedankenlose Fußgänger gibt, dass der Hund in Troisdorf an die Leine gehört hätte – geschenkt.

Nein, die Gefahr auf der Straße geht hauptsächlich von Menschen aus, für die das Gaspedal offenbar die einzige Möglichkeit bietet, im Alltag Macht auszuüben. Für die der öffentliche Straßenraum als private Spielwiese gilt, auf der man auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen muss. Die Auswirkungen lassen sich vielfältig wahrnehmen: auf der Autobahn etwa.

Oder vor Schulen, wo manche Eltern ihre Kinder mit dem Auto am liebsten bis ins Klassenzimmer fahren würden. Und eben an Zebrastreifen, die von Autofahrern vielfach ignoriert werden und wo Fußgänger wie die Slalomstangen umfahren werden. In der Siegburger Innenstadt ist gerade letzteres täglich zu erleben oder zu beobachten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort