Fernsehshow im Jahr 1968 Troisdorfer hadern immer noch mit der Niederlage bei "Spiel ohne Grenzen"

TROISDORF · 50 Jahre ist es her, dass ein Team aus Troisdorf in der TV-Show "Spiel ohne Grenzen“ auftrat. Damals verloren die Aggerstädter unglücklich. Daran erinnerten sich die Beteiligten jetzt bei einem Wiedersehen.

 Heute: Die einstigen Mitstreiter (von links) Kurt Unglaube, Hanno Rheineck, Carola Antweiler, Christian Uzunoff, Hansi Tafel, Charly Schlimgen, Walter Gerecke, Franz Günter Weiß und Fritz Zimmermann.

Heute: Die einstigen Mitstreiter (von links) Kurt Unglaube, Hanno Rheineck, Carola Antweiler, Christian Uzunoff, Hansi Tafel, Charly Schlimgen, Walter Gerecke, Franz Günter Weiß und Fritz Zimmermann.

Foto: Paul Kieras

Fast wirkt es so, als hätten die Troisdorfer eine alte Niederlage nicht verwunden. „Hätten wir damals Kunstrasen gehabt, hätten wir gewonnen.“ Als er das sagt, muss Fritz Zimmermann (76) selbst ein wenig schmunzeln. Gemeint war die Fernseh-Unterhaltungsshow „Spiel ohne Grenzen“, die in den 1960er und 1970er Jahren ein Straßenfeger war und Troisdorf als Wettkampfteilnehmer auserkoren hatte. Am 18. Mai 1968 trat das Troisdorfer Team, zu dem auch Zimmermann gehörte, im Stadion auf der Heide gegen Landau in der Pfalz an. Zum 50. Jahrestag am Freitag vor Pfingsten trafen sich einige aus der damaligen Mannschaft wieder.

Angeregt hatte das Treffen Hanno Rheineck (75), eingeladen dazu der Stadtsportbund. Neben Zimmermann waren Kurt Unglaube, Hanno Rheineck, Christian Uzunoff, Hansi Tafel, Charly Schlimgen, Walter Gerecke, Franz Günter Weiß sowie Carola Antweiler der Einladung gefolgt. Gerecke war damals mit 35 Jahren der älteste Wettkämpfer, der jüngste sei 17 gewesen, so Rheineck. Antweiler gehörte allerdings damals nicht zu den 25, die bei zehn Spielen zum Einsatz kamen, aber zu den 30 von insgesamt 70 Bewerbern, die in die engere Auswahl gekommen waren. „Ich wurde letztlich durch einen Bundeswehrsoldat ersetzt“, berichtete Antweiler.

Landau gewann das Duell

Rekrutiert wurde das Team durch Anschreiben an die verschiedenen Sportvereine der Stadt sowie durch Aufrufe in den regionalen Zeitungen, erklärte Rheineck. Drei intensive Wochen bereiteten sich die Troisdorfer auf den großen Tag vor, den zwölf Millionen Zuschauer an den Fernsehern verfolgten. „Wir hatten Fotos von den Geräten bekommen, die der Bauhof nachbaute und mit denen wir üben konnten“, erinnerte sich Karl-Josef „Charly“ Schlimgen. Cheftrainer war Karl Heimers, der mittlerweile ebenso verstorben ist wie seine beiden Co-Trainer Dieter Ksyk und Werner Meng.

Thema war natürlich immer wieder, dass man zweimal benachteiligt worden sei, was letztendlich zur Niederlage geführt habe. Landau entschied den Wettkampf mit 15 zu elf Punkten für sich. Beim Wettstrampeln auf feststehenden Fahrrädern brach laut Rheineck ein Pedal ab und obwohl die Troisdorfer in Führung lagen, wurde das Spiel abgebrochen und unentschieden gewertet. Im Schnecken-Rennen, bei dem wassergefüllte Ballons zerstochen werden mussten, verlor der Landauer Spieler seinen Schneckenkopf, was ihm bessere Sicht verschaffte. Er gewann knapp vor dem Troisdorfer Franz-Günter Weiß.

Kleiner Trost: Auch die Siegburger haben verloren

Der WDR produzierte mit Partnern aus Belgien, Frankreich, Italien und der Schweiz die Unterhaltungsreihe, die nach der ersten Sendung mit Arnim Dahl bis 1973 von Camillo Felgen und später unter anderem von Heribert Faßbender moderiert wurde. Bis 1980 fand jeden Sommer zunächst ein nationaler Wettbewerb zwischen verschiedenen Städtemannschaften statt, danach zwischen den Teams, die sich national durchgesetzt hatten, ein internationaler Wettkampf bis zum Finale. Bescheidener Trost für die Troisdorfer: Nachbar Siegburg hatte drei Jahre zuvor auf dem Mühlentorplatz gegen die belgische Stadt Binche verloren.

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