DNA-Spuren in Troisdorf sichergestellt Mutmaßlicher Vergewaltiger fliegt nach fünf Jahren auf

Bonn/Troisdorf · Ein DNA-Abgleich zeigt: Ein 33-jähriger könnte für die Vergewaltigung von drei Frauen in Troisdorf verantwortlich sein.

 Symbolbild

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Foto: Benjamin Westhoff

Fünf Jahre liegt die Serie von Vergewaltigungen bereits zurück. Drei junge Frauen sind im Jahr 2012 nachts auf einsamen Wegen in Troisdorf Opfer brutaler sexueller Übergriffe geworden. Die Ermittler wussten, dass es in allen drei Fällen derselbe Täter war, aber er konnte nie identifiziert werden.

Jetzt hat sich der mutmaßliche Vergewaltiger selbst „geoutet“: durch einen Einbruchsdiebstahl im Januar 2017, bei dem der heute 33-Jährige erwischt und festgenommen werden konnte. Bei einem DNA-Abgleich stellte das Bundeskriminalamt fest, dass der Einbrecher im Jahr 2012 die drei Frauen in Troisdorf vergewaltigt und bestohlen hatte.

Die Bonner Staatsanwaltschaft hat den 33-Jährigen jetzt wegen der Vergewaltigungen sowie dreier schwerer räuberischer Erpressungen angeklagt. Demnach hatte sich der damals 28-jährige Arbeitslose und Drogensüchtige mit einer Wollmütze maskiert, die ihm fremden Frauen gepackt, sie mit einem Messer bedroht, in ein Waldstück oder Gebüsch gezerrt, ausgezogen und zum Sex gezwungen.

Sein erstes Opfer soll eine damals 23-Jährige am 30. April 2012 gewesen sein. Die Frau war nachts gegen zwei Uhr alleine „Am Mühlenweg“ unterwegs, als ein Mann sie von hinten griff und die sich wehrende Frau in ein Waldstück zerrte. Zum Schluss nahm der Mann ihr noch Geld und einen Personalausweis ab und verschwand. Das zweite Opfer – eine 29-Jährige – wurde am 2. Oktober 2012 auf einem Wirtschaftsweg, nahe der Autobahnauffahrt Troisdorf-Spich von hinten gepackt, in die Knie gezwungen und vergewaltigt. Bevor der Fremde in der Nacht verschwand, nahm er ihr noch fünf Euro ab.

Nur 18 Tage später, am 20. Oktober 2102, wurde eine 27-Jährige an der Bahnunterführung Niederkasseler Straße gegen 4 Uhr morgens das dritte Opfer. Der Täter soll ihr mit einer Hand den Mund zugehalten und mit der anderen ein Messer an die linke Halsseite gedrückt haben. Die anschließende Vergewaltigung in der Nähe eines Gartentores soll der Täter mit seinem Handy gefilmt haben. Er entwendete ihr 50 Euro und Zigaretten. Der Angeklagte, der damals in der Nähe der Troisdorfer Tatorte gewohnt haben soll, hat die Vorwürfe bislang bestritten.

Die Anklage wegen dreier Einbruchsdiebstähle, wovon der letzte zum Fahndungserfolg führte, ist beim Amtsgericht Siegburg anhängig. Es ist anzunehmen, dass die Einbrüche mit dem Vergewaltigungs-Prozess vor der 10. Strafkammer des Bonner Landgerichts mitverhandelt werden. Prozesstermin ist frühestens im Herbst 2017.

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