Ausstellung Retrospektive für Troisdorfer Künstlerin Ri Meuer von Eschmar

Troisdorf · Die Künstlerin Ri Meuer von Eschmar ist mit 90 Jahren gestorben. Die Retrospektive, die am 18. April startet, hat sie noch selbst geplant. Titel: "Leben im Licht".

 Ri Meuser von Eschmar im Jahr 2013.

Ri Meuser von Eschmar im Jahr 2013.

Foto: ar

Bis zuletzt liebte sie die leuchtenden Farben, wurde nicht müde, ihre Fische, Schmetterlinge und Fabelwesen in geheimnisvollen Metalltönen und der von ihr entwickelten Technik des Mono Sgraffito fantasievoll schimmern zu lassen. Die Troisdorfer Künstlerin, weit über die Grenzen der Stadt bekannt, verstarb vergangene Woche mit 90 Jahren. Auf ihrem letzten Weg wurde Ri Meuser von Eschmar nun von einer Vielzahl an Freunden und Bekannten bei der Urnenbeisetzung in Sieglar begleitet.

Ein Troisdorfer Ratsbeschluss ermöglichte es der Künstlerin in den 70er Jahren, ihre Wahlheimat Eschmar in ihrem Künstlernamen zu führen. Die gebürtige Darmstädterin studierte Kunst und Bühnenbild an den Kunsthochschulen Darmstadt und Aachen. 1964 kam sie mit ihrem Mann und den beiden Söhnen Dieter und Thomas nach Troisdorf und entdeckte auf wiederverwertbaren Materialen, die sie auf dem Deponie-Gelände der Dynamit Nobel AG fand, ihre künstlerische Handschrift.

Auf Astralon-Platten entwickelte sie die sogenannte „Mono Sgraffito-Technik“ und schuf ihre „Ikonen aus der Technik“. In mehr als 350 Ausstellungen war sie regional und international vertreten, darunter die Harrod´s Gallery (London), die Galeria del Arte (Florenz) und die Gallery Müller-Zilch (San Francisco). Sie illustrierte Bücher, Märchenkalender und Postkarten, unter anderem auch für die Unicef und die Welthungerhilfe. Mit ihrer Troisdorfer Malschule in den 70ern und einer Professur in der chinesischen Metropole Nantong und war sie noch bis vor zehn Jahren pädagogisch unterwegs.

Neben der Malerei ist sie in ganz Deutschland auch mit Mosaiken, Glasfenstern und Skulpturen vertreten. Nach dem Voranschreiten ihrer Erblindung war sie seit einigen Jahren auf immer stärkere Hilfen angewiesen. Sie zeichnete zuletzt noch in Schwarzweiß und sprach ihre Erlebnisse auf Kassettenrekorder. An ihrem 90. Geburtstag im Oktober 2017 zeigte sie eine Retrospektive im Siegburger Stadtmuseum.

Wie der Sohn Thomas Meuser mitteilt, wird die für Zeit vom 18. April bis zum 8. Juni – ebenfalls noch von seiner Mutter Ri Meuser von Eschmar geplante – künstlerische Retrospektive stattfinden. Die Vernissage in der Galerie der Troisdorfer Stadtwerke, Poststraße 105, beginnt um 19 Uhr. Titel: „Leben im Licht“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort