Ein Bekenntnis zur Demokratie Platz der Menschenrechte in Troisdorf eingeweiht

TROISDORF · Die Stadt Troisdorf weiht den neuen „Platz der Menschenrechte“ vor der Stadthalle ein. Der Name geht auf einen Antrag der Fraktion Regenbogen/Piraten zurück.

 Enthüllung bei Schneegestöber: Troisdorfs Bürgermeister Klaus Werner Jablonski weiht den „Platz der Menschenrechte“ ein.

Enthüllung bei Schneegestöber: Troisdorfs Bürgermeister Klaus Werner Jablonski weiht den „Platz der Menschenrechte“ ein.

Foto: Holger Arndt

Heftiges Schneetreiben – und doch konnte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski gut ein Dutzend Menschen auf dem Platz vor der Stadthalle begrüßen: Fraktionschefs der Ratsfraktionen, die Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer, Ortsvorsteher, Vizebürgermeister, Vertreter von Amnesty International und nicht zuletzt Leo Müller und Wolf Roth von der Fraktion Regenbogen/Piraten. Sie waren alle gekommen, um der Namensgebung für den Platz beizuwohnen. Der heißt jetzt „Platz der Menschenrechte“. Den Namen hatten Regenbogen und Piraten beantragt.

„Die Demokratie ist das Bestmögliche, was wir haben. In vielen Ländern ist das heute nicht selbstverständlich“, sagte Jablonski, bevor er das Namensschild enthüllte. Zudem erinnerte er an die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes, die von den Vätern des Rechtswerkes bewusst nach den schrecklichen Zeiten der Nazi-Diktatur als Menschenrechtsartikel geschaffen worden seien. Besonders erfreut zeigte sich Jablonski über einen Brief von Ulrich Delius, Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker. Delius lobt die Benennung des Platzes und das Engagement Troisdorfer Bürger bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Auch an den verstorbenen Rupert Neudeck, der sich vielfältig für Menschenrechte eingesetzt hat, erinnerte Delius.

Tag der Menschenrechte

Leo Müller und Wolf Roth hatten im Rat die Namensgebung beantragt und den Termin vorgeschlagen. Der neu entstandene Platz vor dem Eingang zur Stadthalle, so die Regenbogen/Piraten, auf dem ehemaligen Gelände von Dynamit Nobel sei herausragend geeignet, um für die Einhaltung der universellen Menschenrechte zu werben. Vor allem vor dem Hintergrund, dass hier ein Unternehmen zig Jahrzehnte lang auch Vernichtungswaffen produzierte und während des Zweiten Weltkrieges Tausende jüdische und nicht-jüdische Zwangsarbeiter einsetzte. Die Menschenrechtslage habe sich in den zurückliegenden Jahren weltweit deutlich verschlechtert. Deshalb erscheine es mehr als gerechtfertigt, auch kommunal auf diese Situation hinzuweisen.

Am Sonntag war der Tag der Menschenrechte, der seit 1948 am 10. Dezember begangen wird. Damals hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet. Das Europäische Parlament verleiht an diesem Tag jährlich den Sacharow-Preis, die Organisation Reporter ohne Grenzen ihren Menschenrechtspreis.

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