Bau an der Mendener Straße Panne bei Brückenplanung der S13-Strecke in Troisdorf

Troisdorf · Die Fertigstellung eines neuen Bauwerks an der Mendener Straße verzögert sich um fast ein Jahr. Grund sind Fehler bei den Berechnungen für die Stromleitung für elektrische Züge. Pläne müssen überarbeitet und neu geprüft werden.

Eigentlich sollte die neue Straßenbrücke in Friedrich-Wilhelms-Hütte, über die die Mendener Straße die Bahnstrecke quert, schon fertig sein. Ursprünglich sollte der Verkehr Ende Mai über das Bauwerk rollen. Nach Angaben der Stadt Troisdorf soll sich die Bauzeit aber nun bis zum 30. April 2019 verlängern. Ursache für den Baustopp seien statische Probleme und Witterung gewesen, teilte sie mit. Nach Informationen des General-Anzeigers ist die Höhe des Fahrdrahtes – die Stromleitung für elektrisch betriebene Züge – falsch eingeplant worden. Nun müssen die Pläne überarbeitet und nochmals umfassend überprüft werden, teilte die Bahn auf Anfrage mit.

Die Brücke wird im Zuge der Verlängerung der S-Bahnlinie 13 bis Oberkassel neu gebaut. Die bisherige Unterführung musste weichen, weil sie für den Streckenausbau nicht breit genug war. Der Abriss begann im Mai 2017. Dass sich die Arbeiten nun verzögern, verärgert die Troisdorfer CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer. „Die Verzögerung beim Ausbau ist unzumutbar für den Stadtteil Friedrich-Wilhelms-Hütte. Die Verzögerung bedeutet für die Troisdorfer, die täglich von und nach Friedrich-Wilhelms-Hütte wollen, dass sie möglichst bis Ende April kommenden Jahres Umwege in Kauf nehmen müssen“, erklärte sie.

„Der Bauablauf muss dringend optimiert werden und die Baumaßnahmen müssen unverzüglich wieder aufgenommen werden.“ Wie Gebauer erfuhr, sind bei dem Bau schon seit dem Frühjahr Probleme aufgetreten. „Es konnte ein im Regelwerk definierter Wert hinsichtlich der Einhaltung von Zugspannungen an einer Stelle des Brückenüberbaus nicht eingehalten werden“, erklärte sie.

Umleitungen für den Straßenverkehr

Alle Arbeiten für der S 13 – so auch der Neubau der Brücke an der Mendener Straße – müssen größtenteils bei laufendem Bahnverkehr durchgeführt werden. Die aufwendigen und langwierigen Bauarbeiten führen daher auch zu Vollsperrungen auf der Bahnstrecke. So wie jüngst vom 9. April bis zum 9. Juni, als der Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Beuel und Troisdorf nicht befahren wurde. Wie ein Bahnsprecher auf GA-Anfrage mitteilte, kommt es noch zweimal zu Streckensperrungen: in der Zeit vom 25. bis zum 28. August sowie vom 3. bis zum 5. November. Während der Sperrungen werde entlang der gesamten Bahnstrecke gebaut, so der Sprecher.

Rund um die Brücke an der Mendener Straße in Friedrich-Wilhelms-Hütte gelten weiter Umleitungen für den Straßenverkehr. Die Müllumladestation der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft an der Josef-Kitz-Straße und die dortigen Gewerbetriebe können aber nach wie vor über die Siebengebirgsallee erreicht werden. Fußgänger und Radfahrer können die Brücke in der Bauzeit nicht unmittelbar neben den Gleisen unterqueren. Sie müssen auf die Beschilderung für den Fuß- und Radweg an der Sieg entlang achten.

Der Ausbau der S 13 von Troisdorf nach Bonn-Oberkassel ist mit insgesamt 500 Millionen Euro veranschlagt und wird sich voraussichtlich noch ein Jahrzehnt hinziehen. Dadurch erhält Bonn eine direkte S-Bahn-Verbindung an den Flughafen Köln/Bonn. Auf einer Distanz von 13 Kilometern wird die Gleistrasse erweitert und die dazugehörige Infrastruktur – Übergänge, Brücken, Bahnhöfe – erneuert.

Auskunft erhält man über das kostenlose Bahnbau-Telefon unter 08 00/5 99 66 55. Informationen zu dem komplexen Bauprojekt der Deutschen Bahn findet man auf der Webseite bauprojekte.deutschebahn.com.

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