Wahner-Heide-Fest in Troisdorf Mehr als ein Naturschutzgebiet

TROISDORF · Von der Burg Wissem herauf am Waldfriedhof vorbei zum Brunnenweg in der Wahner Heide ging es stetig bergan: Eine große Gruppe von Bürgern marschierte gestern mit dem früheren Kölner Nabu-Vorsitzenden Jörg Pape und Bundesförster Jens Riekenbrock in die Wahner Heide, um in der Nähe des Brunnenhäuschens Gutes zu tun. Sie pflanzten beim Wahner-Heide-Fest Bäume.

Der Feldahorn ist der Baum des Jahres, obwohl er eigentlich mehr als Heckenpflanze vorkommt. So erläuterte Pape denn auch, dass die 20 Schösslinge gleich so gesetzt werden sollten, dass eine Hecke entsteht. "Wir schaffen damit einen neuen Lebensraum", erklärte der pensionierte Förster. Hecken gelten als ideale Biotope etwa für brütende Vögel. Weil der Feldahorn Sonne liebt, wurden die Pflänzchen auf einer südlich ausgerichteten Fläche eingegraben.

Derweil spielte sich an und in der Burg Wissem ein buntes Programm ab. Zum Auftakt bereits hatten die Jagdhornbläser des Hegerings Agger-Sieg unter Leitung von Sven Eidam zur Begrüßung geblasen und brachten noch einige weitere Stücke zu Gehör. Vizebürgermeister Rudolf Eich begrüßte die zahlreichen Gäste und eröffnete mit Museumsleiterin Beate von Berg das Wahner-Heide-Fest auf Troisdorfer Seite. Gelächter erntete Eich, als er launig von der Maiennacht berichtete, die in ziemlich den Schlaf geraubt hatte, denn als letzte setzten in seiner Nachbarschaft um vier Uhr in der Früh unter ziemlichem Getöse einige Junggesellen noch einen Baum.

Nach diesem Startschuss wurde es rund um die Burg lebhaft. Beliebte Anlaufpunkte der Besucer waren die Stände der Fischereibruderschaft Bergheim, wo geräucherte Forellen angeboten wurden, und der Stand des Bundesforstamtes Wahner Heide. Dort gab es leckere Kostproben an Wildwurst und Wildschweinschinken, die sofort reichlich Abnehmer fanden. Wer es süßer haben wollte, wandte sich an den Imkerverein Troisdorf. Der stellte sich und seine Arbeit vor und zeigte vor allem an einem Schaubienenkasten, wie die eifrigen Insekten arbeiten und den Honig herstellen. Honig und andere Bienenprodukte aus dem Stadtgebiet konnten dort gekauft werden.

Indes geht es beim Wahner-Heide-Fest nicht nur um Leckereien. Auch Kunst und Kultur sind vertreten. So stellte der Heimat- und Geschichtsverein Troisdorf seine Arbeit vor und bot einen spannenden Bücherflohmarkt mit lokalhistorischer Literatur vor. Kinder konnten dort bei einem Quiz zur Burg Wissem mitmachen und natürlich auch etwas gewinnen. Ebenfalls Wissen vermittelte der Stand der Militärgeschichtlichen Sammlung Wahn. Dort war imposant anhand einer Karte aus dem Jahre 1898 zu erkennen, wie sich die Heide entwickelt hat.

Kunst war unter anderem am Stand der Kreativwerkstatt zu sehen, wo Kunstbegeisterte auch gleich zum Mitmachen animiert wurden. Filzwerkstatt und Naturcoollagen rundeten das Programm ebenso ab, wie Klimaschutz oder Umweltmanagement durch die Stadt. Und wer vom Tanz in den Mai noch nicht genug hatte, konnte sich am Nachmittag noch mal richtig austoben: Da spielte Tom Browne Band.

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