Tierheim Troisdorf Mäntel für Hunde nach Heizungsausfall

TROISDORF · Wenn es ohnehin schlecht läuft, kommt es meistens knüppeldick. Da muss das Tierheim in Troisdorf jeden Euro, den es ausgibt, dreimal umdrehen, und dann gibt auch noch die Heizung im Hundehaus den Geist auf. Nun sitzen rund 50 Hunde, 100 Kleintiere und Vögel kurz vor dem Weihnachtsfest in ungeheizten Räumen.

 Eingepackt in warme Decken werden die Dackel von Angela Höbich (rechts) und Sandra Baumert nach dem Ausfall der Heizungsanlage im Hundehaus.

Eingepackt in warme Decken werden die Dackel von Angela Höbich (rechts) und Sandra Baumert nach dem Ausfall der Heizungsanlage im Hundehaus.

Foto: Holger Arndt

"Wie die Techniker festgestellt haben, lässt sich die Heizung nicht mehr reparieren. Sie muss durch eine neue ersetzt werden", sagte Britta Ziegler vom Vorstand des Trägervereins.

Derweil haben die Mitarbeiter alles an Schutzkleidung, Decken und Mänteln zusammengetragen, um die Tiere vor der Kälte zu schützen.

Die fehlende Wärme ist indes nicht das einzige Problem, mit dem sich die Tierheim-Verantwortlichen auseinandersetzen müssen. Ein großes Problem für die Versorgung der Tiere ist das fehlende Warmwasser. Zudem besteht die Gefahr, dass die Leitungen einfrieren, was weitere Schäden zur Folge haben kann.

"Wir müssen das Wasser jetzt aufwendig kochen", sagte Britta Ziegler. Es gebe zwar im Katzenhaus eine funktionierende Heizung und Warmwasser. "Aber das sind 150 Meter und eine ziemliche Lauferei."

Zu Beginn des Jahres war auch die Heizung im Katzenhaus ausgefallen, die konnte allerdings noch repariert werden. Die Räume für die Kleintiere werden nun mit elektrischen Heizungen mit Wärme versorgt. Für jene Hunde, die keine Mäntelchen mögen, gibt es Wärmelampen.

Die finanziellen Probleme, mit denen das Tierheim seit Jahren zu kämpfen hat - monatlich macht es einen Verlust von rund 13 000 Euro - machen einen sofortigen Ersatz der defekten Heizung aus eigenen Mitteln unmöglich. "Aber es haben sich schon Leute gemeldet, die eine neue Heizung sponsern wollen", sagte Ziegler. "Ob das bis Weihnachten noch klappt, kann ich nicht sagen. Es wäre aber so wichtig für die Tiere." Gerade für die Hunde, die ein dünnes Fell hätten.

Wie berichtet, wollen die Kommunen dem Tierheim, das so gut wie pleite ist, in der prekären finanziellen Situation helfen. derzeit zahlen 17 Kommunen 52 Cent pro Einwohner an den Träger des Tierheims, den Tierschutzverein Rhein-Sieg-Kreis. Die Umlage soll ab 2013 auf 80 Cent angehoben werden. Die Stadt Troisdorf hat das schon beschlossen.

Unabhängig davon ist das Tierheim nun wegen der defekten Heizungsanlage dringend auf Spenden angewiesen.

"Jede noch so kleine Spende ist uns willkommen", sagte Ziegler. Auch online kann gespendet werden. Die Adresse: www.tierheim-troisdorf.de.

Wer helfen will, kann sich unter der Telefonnummer 02241/12777016 oder per E-Mail an vorstand@tierheim-troisdorf.de ans Tierheim wenden.

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