Fischerfamilien in Bergheim an der Sieg Flussfischerei an der Siegmündung wird Immaterielles UNESCO-Kulturerbe

Troisdorf/Bergheim · Die traditionelle Flussfischerei an der Sieg-Mündung wird Teil des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes. Es ist die einzige Neuaufnahme in den Katalog aus Nordrhein-Westfalen.

Schon seit Ende vergangenen Jahres ist klar, dass die traditionelle Flussfischerei an der Sieg-Mündung Teil des Immateriellen UNESCO-Kulturerbes wird. Es ist die einzige Neuaufnahme in den Katalog aus Nordrhein-Westfalen. Wie die Unesco nun mitteilte, wird die entsprechende Urkunde am Montag, 29. Mai, überreicht.

Wie berichtet, besitzen die Fischerfamilien in Bergheim an der Sieg bereits seit dem Jahr 987 Fischereirechte im Mündungsbereich. Sie hatten sich im Mittelalter als Lebens-, Glaubens- und Arbeitsgemeinschaft aus 14 Fischerfamilien zu einer Bruderschaft zusammengeschlossen. Sie tragen neben den Fischereirechten für die Siegmündung auch die, für die rechte Rheinseite zwischen Beuel und Mondorf.

Obwohl der Fischereiberuf seit Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr aktiv ausgeführt wird, gilt die Bruderschaft noch heute als wichtiger Akteur für Aufgaben im Bereich Bildung, Traditionspflege und Naturschutz in der Siegaue, vermittelt Wissen über Fischfang, benutzte Techniken, Flora, Fauna und mit der Fischerei verwandte Handwerke wie Netzstricken und Korbflechten. Wie die Unesco mitteilt, sei sie so ein „wichtiges Element lokaler Identität“. Die Fischereibruderschaft hat heute etwa 450 Mitglieder.

Mit der Aufnahme in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes ist keine finanzielle Förderung verbunden. Die Liste soll lediglich „die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen in und aus Deutschland sichtbar machen.“ (mit dpa)

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