Landtagswahl NRW 2017 Ein Quartett will in den Landtag

TROISDORF · Gleich vier Christdemokraten wollen im Wahlkreis 28 (Niederkassel, Troisdorf und Siegburg) die Nachfolge von Michael Solf antreten. Der 69-Jährige wird nächstes Jahr nicht mehr antreten.

Seit kurzem steht mit Björn Franken der CDU-Kandidat für den Wahlkreis 25 für die nordrhein-westfälische Landtagswahl 2017 fest. Nun wollen die Christdemokraten per Vorstellungsrunden auch den passenden Kandidaten für den Wahlkreis 28 (Siegburg, Troisdorf und Niederkassel) finden. Zum Auftakt der insgesamt drei Vorstellungsrunden präsentierten sich mit Oliver Roth, Sebastian Koch, Katharina Gebauer und Dirk-Ulrich Lauer am Donnerstagabend in der Aula der Realschule Heimbachstraße gleich vier Christdemokraten, die sich für die Kandidatur um das Direktmandat im Wahlkreis 28 bewerben.

Michael Solf saß für diesen Wahlkreis von 1999 bis 2012 im Düsseldorfer Landtag. Bei der Landtagswahl 2012 unterlag der Christdemokrat zwar Achim Tüttenberg, wurde aber 2015 als Nachrücker für Thomas Kufen erneut Landtagsmitglied. Da der 69-Jährige nicht noch einmal antreten wird, gilt es nun, einen neuen Kandidaten ins Rennen zu schicken.

Mit Katharina Gebauer, Oliver Roth und Dirk-Ulrich Lauer bewerben sich gleich drei Troisdorfer um das Mandat. Sebastian Koch stammt aus Niederkassel. Die 29-jährige Sozialpädagogin Katharina Gebauer, seit 2014 Mitglied des Kreistages und seit 2015 Vize-Vorsitzende der Troisdorfer CDU, forderte nachhaltige Konzepte bei der Kinderbetreuung. „Der U 3-Ausbau geht nur im Schneckentempo voran, da ist NRW ganz weit hinten“, sagte Gebauer, die sich als Mutter und berufstätige Frau für mehr Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen will.

Zur Integration von erwachsenen Flüchtlingen sei die Sprache „ein wichtiger Schlüssel“. Sie fordert zudem schnellere Asylverfahren. Beim Thema Infrastruktur macht sie sich für den Ausbau des Straßennetzes stark, bei der inneren Sicherheit für mehr Polizei.

Das forderte auch Dirk-Ulrich Lauer. „In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr 62 000 Einbrüche begangen, die Aufklärungsquote liegt aber unter 50 Prozent. Das muss sich dringend ändern“, sagte der 47-jährige Bundespolizist und Familienvater.

Sebastian Koch, seit 2009 Mitglied des Stadtrates in Niederkassel, kritisierte die „verfehlte Finanzpolitik“ der rot-grünen Landesregierung, bei der die Kommunen zunehmend das Nachsehen hätten. „Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen“, sagte Koch mit Blick auf die Flüchtlingsthematik. Der 34-jährige Teamleiter bei der Bundesagentur für Arbeit will vor allem die Kommunen und ihre Belange wieder in den Fokus der Landespolitik rücken.

Oliver Roth, Berufssoldat und seit 2014 Kreistagsabgeordneter, hat beim Thema Zuwanderung eine klare Haltung. „Integration ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess. Vorher muss allerdings geklärt werden, wer ein Bleiberecht hat, und wer nicht“, sagte der 53-Jährige Familienvater.

Zur zweiten Vorstellungsrunde treffen sich die CDU-Mitglieder am Dienstag, 10. Mai, um 20 Uhr im Evonik-Casino an der Feldmühlenstraße in Niederkassel, zur dritten Vorstellungsrunde am Mittwoch, 18. Mai, um 19 Uhr im Forum des Siegburger Stadtmuseums. Am 2. Juni wird sich die CDU bei einer Versammlung in der Troisdorfer Stadthalle für einen der vier Kandidaten entscheiden.

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