Abenteuerspielplatz in Troisdorf Dieter Küpper war 34 Jahre für die Pänz da

Troisdorf · Er ist sowas wie das Gesicht des Abenteuerspielplatzes in Troisdorf: Seit 34 Jahren widmet sich Dieter Küpper mit Leib und Seele den Kindern. Jetzt geht er in Rente. An diesem Mittwoch wird er mit einer Feier verabschiedet.

 Dieter Küpper auf dem Abenteuerspielplatz in Troisdorf

Dieter Küpper auf dem Abenteuerspielplatz in Troisdorf

Foto: Sofia Grillo

Noch schnell werden einige Holzscheite auf zusammengeknülltes Zeitungspapier gelegt, das Feuerzeug gezückt und schon brennt ein kleines Lagerfeuer. Dieter Küpper stellt noch einige Stühle darum und macht es sich dann selbst auf einem bequem. Donnerstags ist auf dem Abenteuerspielplatz in Troisdorf Lagerfeuer-Tag. Für Küpper ist es an diesem Tag der letzte, den er als fester Mitarbeiter am Abenteuerspielplatz ausrichtet. Der 65-Jährige geht in Rente. An diesem Mittwoch wird er mit einer Feier verabschiedet.

Die Gespräche mit den Kindern am Lagerfeuer habe er besonders gerne gehabt, erzählt der Siegburger, der seit 34 Jahren zum Abenteuerspielplatz gehört. Dabei habe er beispielsweise muslimischen Kindern die Feste Ostern und Weihnachten erklärt oder marokkanischen Kindern erläutert, was Atomkraft sei und warum ihr viele Deutsche skeptisch gegenüber stünden. Nach einem Studium der Sozialpädagogik in Köln und einigen Jahren freiberuflicher Arbeit ist Küpper zum Abenteuerspielplatz gekommen. „Damals war der Spielplatz nur ein Angebot in den Sommerferien. Als ich kam, wollten wir ausprobieren, ob wir auch das ganze Jahr über täglich öffnen können. Es war total unklar, wie lange das gutgehen würde“, erzählt Küpper.

Es ist gutgegangen, nicht zuletzt durch seinen Einsatz. „Am Anfang war der Spielplatz eine kahle, wilde Fläche ohne Schattenplätze im Sommer“, erinnert sich der 65-Jährige, der 32 Jahre den Abenteuerspielplatz geleitet hat. Küpper begrünte den Platz, sodass heute zahlreiche Sträucher und Bäume die große Fläche zu einem kleinen Dschungel machen.

„Außerdem habe ich hier die Tiere reingebracht“, so Küpper. Zuerst fanden Kaninchen und Meerschweinchen ihre Heimat auf dem Spielplatz, dann Hühner, später kamen Esel hinzu, ein Pony und Ziegen. „Das ist zum einen für die Kinder schön. Zum anderen machen uns die Tiere nach außen sichtbar und hörbar. Wenn die Esel blöken oder die Kinder mit ihnen spazieren gehen, sehen die Troisdorfer, dass es den Abenteuerspielplatz gibt.“

Früher kamen mehr Kinder

Dieser habe in der Bevölkerung und der Politik einen guten Ruf, sagt Küpper. Die Stadt Troisdorf unterstützt den Spielplatz finanziell. Täglich kämen 30 bis 80 Kinder, die sich dort kreativ und eigenständig austoben könnten. Die frechen, lebendigen Kinder aus sozial schwachen Familien habe er in seiner Arbeit am meisten geschätzt, so der Siegburger. „Die haben Power und Elan, sich hier kreativ auszuleben. Die bauen sich beispielsweise Rampen und fahren dort wild mit Fahrrädern drüber.“

In letzter Zeit habe sich jedoch auch einiges geändert. Es kämen weniger Kinder, weil viele nun in Ganztagsschulen nachmittags betreut würden. „Früher waren wir das einzige Nachmittagsangebot in der Gegend und die Kinder haben sich hier selbstständig organisiert. Heute können sie nur noch unregelmäßig kommen“, sagt Küpper. Seiner Meinung nach sei die Ganztagsbetreuung in Schulen zu reglementiert und unflexibel.

Vor zwei Jahren, als er seine leitende Position im Abenteuerspielplatz abgab, habe er sich nicht vorstellen können, in Rente zu gehen. Heute jedoch schon, es sei eben Zeit, erklärt Dieter Küpper. Was er mit seiner freien Zeit dann anfange, wisse er noch nicht, aber sicher werde er noch das ein oder andere Mal auf dem Spielplatz aushelfen. Verabschiedet wird Küpper am Mittwoch, 30. Mai, ab 15 Uhr auf dem Troisdorfer Abenteuerspielplatz an der Lahnstraße 16.

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