Projekte im Rhein-Sieg-Kreis Zwei Millionen Euro für die Integration

Rhein-Sieg-Kreis · Das Land Nordrhein-Westfalen fördert städtebauliche Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen: eine Sporthalle in Niederkassel, ein Spielfeld in Hangelar und einen Schulumbau in Troisdorf. Siegburg und Hennef gehen leer aus.

Mit knapp zwei Millionen Euro fördert das Land NRW städtebauliche Maßnahmen zur Integration von Flüchtlingen in Niederkassel, Sankt Augustin und Troisdorf. Hennef und Siegburg gehen leer aus. Ein Überblick über die geförderten und abgelehnten Projekte.

Niederkassel: Das Land fördert den Bau einer neuen Einfach-Turnhalle an der Alfred-Delp-Realschule in Mondorf mit 1,7 Millionen Euro. Die Stadt trägt weitere 510 000 Euro, die Gesamtkosten liegen bei gut 2,2 Millionen Euro. „Ich war überrascht und sehr erfreut“, sagte der Erste Beigeordnete Helmut Esch. Die Halle soll nicht nur Schulen und Vereinen als Sporthalle dienen, auch angrenzende Kitas, der Jugendtreff Routemaster und Bewohner der Flüchtlingsunterkünfte sollen sie nutzen. Mit der Planung beginnt die Stadt, sobald der schriftliche Bewilligungsbescheid vorliegt. Mit Planung und Bauzeit dürfte die Halle spätestens in 14 Monaten stehen, so Esch. Zusätzlich sieht das städtische Konzept vor, auch einen Flüchtlingskoordinator anteilig mit der Landesförderung zu finanzieren.

Sankt Augustin: 80 000 Euro erhält der VfR Hangelar für ein neues Kleinspielfeld direkt angrenzend an seinen Kunstrasenplatz, jeweils 10 000 Euro tragen Verein und Stadt. „Das unsere Bewerbung geklappt hat, ist der Wahnsinn“, sagte Werner Simon, Vorsitzender des VfR Hangelar. Wie berichtet, hatte der Verein beklagt, dass er am Rande seiner Platzkapazitäten angelangt sei, sodass er durch einen weiteren Zustrom von Flüchtlingskindern ein nicht lösbares Problem sieht. Simon hofft, dass der neue Platz in der Sommerpause fertiggestellt wird. Das Kunstrasen-Kleinspielfeld misst 30 mal 15 Meter und ersetzt eine Rasenfläche hinter einem Tor.

Troisdorf: Die Stadt lässt ein Sportjugendheim im Keller der Europaschule umbauen. Dort sollen für 280 000 Euro zwei Räume für Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge entstehen. Das Land gibt 196 000 Euro, die restlichen 84 000 Euro trägt die Stadt. In den Klassen werden die Asylbewerber auf den Regelunterricht vorbereitet.

Siegburg: Mit einem „Haus der Begegnung“ für den Stadtteil Kaldauen hatte sich Siegburg um einen Zuschuss beworben. Kostenpunkt: 7,7 Millionen Euro, davon etwa 1,5 Millionen Euro Eigenanteil. Das Land berücksichtigte den Vorschlag jedoch nicht. Wie es mit dem Projekt weitergeht, dazu wollte sich die Stadt gestern nicht äußern. Sprecher Wolfgang Hohn: „Wir haben bisher noch keinen Bescheid bekommen.“

Hennef: Einen siebten Zug für die Gesamtschule Hennef-West, einen Anbau für die Kita in Stoßdorf und den Umbau einer Kita in Uckerath – drei Projekte mit Kosten von insgesamt rund 4,3 Millionen Euro hatte Hennef eingereicht, um Flüchtlingskinder besser integrieren zu können. Gefördert wird davon keines, dennoch sollen alle drei umgesetzt werden. „Sie sind wichtig und wenn keine Förderung kommt, müssen wir schauen, wie wir sie umsetzen“, sagte Sprecher Dominique Müller-Grote.

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