Kommentar zur Verkehrssituation am Michaelsberg Voreilige Entscheidung

Meinung | Siegburg · Der Beschluss, die Baustraße zum Katholisch-Sozialen Institut am Michaelsberg in Siegburg wieder zu beseitigen, kam zu früh. Ein Kommentar von GA-Redakteur Dominik Pieper.

Etwas voreilig erscheint der Beschluss des Siegburger Planungsausschusses, die Baustraße zum Katholisch-Sozialen Institut (KSI) zurückzubauen. Auch wenn diese zweite Straßenverbindung hinauf zur Abtei immer als Provisorium gegolten hat: Die Stadt hätte die Entwicklung der Verkehrslage durchaus noch länger beobachten können.

Die Argumente des Erzbistums und der Anwohner sind nachvollziehbar. Der Tagungsbetrieb läuft erst seit ein paar Monaten auf dem Berg, und die Frage der Feuerwehr- und Rettungszufahrt ist auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Es erscheint riskant, den Verkehr nur über die Mühlen- und die Bergstraße abzuwickeln – ein Nadelöhr gerade zur Hauptverkehrszeit und vor allem in den Wochen vor Weihnachten.

Natürlich könnte die Baustraße am Kleiberg nie eine vollwertige Straßenverbindung sein, denn damit wären dem Durchgangsverkehr Tür und Tor geöffnet. Es wäre aber sinnvoll, sie für die Feuerwehr, Rettungswagen und vielleicht noch den Lieferverkehr des KSI zu erhalten. Als die Kreisstadt vor Jahren ihre Fußgängerzone ausdehnte und den Verkehr neu regeln musste, bewies sie Kreativität – warum soll das nicht auch hier möglich sein?

Gewiss, die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis hatte nur eine vorübergehende Genehmigung für die Baustraße erteilt. Aber darüber hätte man doch wohl noch verhandeln können, so schwierig es mit dem Naturschutz auch manchmal ist. Dieses Stückchen Straße führt durch kein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet. Und es verschandelt auch nicht den Berg, so wie es einst der auf Betonstelzen geplante Ostring getan hätte.

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