Strukturförderung im Rhein-Sieg-Kreis Vorbereitungen für die Regionale 2025 laufen an

Rhein-Sieg-Kreis · Durch das Strukturförderprogramm des Landes könnten Kommunen im Kreis Zuschüsse in Millionenhöhe erhalten. Welche Projekte in der Region haben eine Chance auf Umsetzung? Die wichtigsten Fragen im Überblick.

Das Bergische Rheinland führt die Regionale 2025 durch. Neben dem Oberbergischen Kreis, und dem Rheinisch-Bergischen Kreis werden auch Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis von Fördergeldern des Landes profitieren.

Was ist eine Regionale?

Die Regionale ist ein seit 1997 bestehendes regionales Strukturförderprogramm des Landes NRW. Im Abschlussjahr einer jeden Regionale werden geförderte Projekte der Öffentlichkeit präsentiert. Regionen des Landes können sich für die Durchführung bewerben.

Was bedeutet das Jahr 2025?

Eine Regionale wird in einem vom Land Nordrhein-Westfalen festgelegten Zeitraum durchgeführt. Sie endet mit dem sogenannten „Präsentationsjahr“, in diesem Fall ist das 2025. Dann wird die Region Bergisches Rheinland die geförderten Projekte vorstellen.

Wie definiert sich die Region Bergisches Rheinland?

Die Zusammenfassung zu einer an der Regionale teilnehmenden Region liegt bei den jeweiligen Kommunen. Im Fall des Bergischen Rheinlands sind es bereits bestehende interkommunale Kooperationen, die für die Definition des Bergischen Rheinlands entscheidend sind. Die Städte und Gemeinden aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die an der Regionale teilnehmen, liegen ausschließlich im östlichen Kreisgebiet. Es sind Windeck, Eitorf, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar, Ruppichteroth und Hennef.

Regionale 2025: Diese Kommunen aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind dabei

Wie hoch sind die Fördermittel, die im Rahmen der Regionale in das Bergische Rheinland fließen?

Die teilnehmenden Landkreise rechnen mit Zuschüssen in dreistelliger Millionenhöhe. Wie viel davon tatsächlich in die Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises fließt, lässt sich vorab nicht kalkulieren. Die Mittel, die bei der Regionale vergeben werden, entstammten nicht einem eigenen Fördertopf, wie Hermann Tengler, Wirtschaftsförderer des Rhein-Sieg-Kreises, erklärt. Projekte, die im Zuge einer Regionale angestoßen werden, werden lediglich für die Ausschüttung der vorhandenen Strukturfördergelder des Landes priorisiert. Neben Mitteln aus dem Land können in die Regionale auch EU-Fördergelder fließen.

Was erhofft sich der Rhein-Sieg-Kreis von der Regionale 2025?

„Die Leitidee ist, den ländlichen Raum als eigenständige Region zu stärken, nicht bloß als Wohn- und Schlafstätte für Pendler“, erklärt Tengler. Man wolle eine „Regionale neuen Typs“, so der Wirtschaftsförderer weiter. „Wir wollen anders als noch bei der Regionale 2010 nicht in der Breite zulegen, sondern die bereits vorhandene Ausstattung ausbauen und verknüpfen.“ Inhaltlich soll das in fünf verschiedenen Bereichen geschehen. Erstens soll die vorhandene Kulturlandschaft weiterentwickelt und zweitens die Wirtschaftsregion gestärkt werden – ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Digitalisierung. Drittens sollen bestehende urbane Kerne gesichert und neue attraktive Wohnangebote gefunden werden. Viertens: Innovative Mobilitätskonzepte und digitale Vernetzung sollen gefördert und fünftens die Zusammenarbeit von Organisationen innerhalb der Region verbessert werden.

Gibt es bereits Projektvorschläge für den Rhein-Sieg-Kreis?

Die Gemeinde Windeck hat bereits ein Konzept eingereicht, um im Rahmen der Regionale den Erhalt der Burgruine Windeck zu sichern (der GA berichtete). Das bestätigte Wirtschaftsförderer Tengler. Zudem liefen derzeit Gespräche mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg über eine mögliche Maßnahme in Neunkirchen-Seelscheid. Zu weiteren Projektideen wollte er sich nicht äußern. „Es ist noch zu früh, einzelne Projekte im Detail hervorzuheben, zumal auch in den kommenden Jahren noch Projektideen eingebracht werden können“, sagte Tengler.

Wie entstehen Projektvorschläge zur Regionale?

Projektvorschläge können Kommunen, bürgerschaftliche Initiativen und Vereine, Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen einbringen. Voraussetzung für eine mögliche Berücksichtigung ist, dass ein Vorschlag die Leitidee und Themen der Bewerbung widerspiegelt.

Wie ist der aktuelle Stand der Organisation?

Derzeit bereitet die Interimsleitung, bestehend aus Vertretern der drei Kreisverwaltungen und des Vereins Region Köln/Bonn, die Gründung der Regionale-Agentur GmbH vor. Diese wird als zentrales Steuerungsgremium Anfang 2018 die Organisation übernehmen. Ihr angehören werden neben Vertretern der Landkreise und des Vereins Region Köln/Bonn auch Bürgermeister der teilnehmenden Kommunen, Vertreter des Landes sowie der Bezirksregierung.

Wie sieht der weitere Zeitplan aus?

Nach der Gründung der Regionale-Agentur sollen im kommenden Jahr die verschiedenen Akteure der Region innerhalb eines 18-monatigen „Regionalen Diskurses“ thematische Projektwettbewerbe entwickeln und ausloben. Ab 2020 soll dann die Phase der Qualifizierung und Umsetzung der gewonnenen Ideen beginnen.

Welche absehbaren Ausgaben hat der Kreis für die Ausrichtung der Regionale?

Der Rhein-Sieg-Kreis plant für die Organisation der Regionale 2025 mit Kosten von rund 120 000 Euro jährlich ab dem kommenden Haushaltsjahr. Die beiden Partnerkreise des Bergischen Rheinlands steuern jeweils denselben Betrag hinzu.

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