Projekt "mentoring4women" Von der Kollegin zur Vorgesetzten

RHEIN-SIEG-KREIS · Vor einem Jahr startete das Programm "mentoring4women - Frauen für Führung stärken" des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Bonn/Rhein-Sieg, einem Kooperationsprojekt der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn, unterstützt von der externen Beratungsfirma "die jobwerker", mit einer Auftaktveranstaltung im Alten Rathaus der Stadt Bonn.

 Zum Abschluss des Projektes "mentoring4women" trafen sich Mentoren und "Mentees" nach erfolgreicher Zusammenarbeit im Siegburger Stadtmuseum.

Zum Abschluss des Projektes "mentoring4women" trafen sich Mentoren und "Mentees" nach erfolgreicher Zusammenarbeit im Siegburger Stadtmuseum.

Foto: Paul Kieras

Jetzt fand das Abschlusstreffen aller Beteiligten im Siegburger Stadtmuseum statt, bei dem den erfolgreichen Teilnehmerinnen des Projektes die Zertifikate von Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster und der Bonner Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller überreicht wurden.

Ziel des Projekts war es, einerseits Frauen - vor allem aus kleinen und mittelständischen Unternehmen - auf Führungspositionen vorzubereiten, andererseits aber auch, diese Unternehmen bei der Personalentwicklung zu unterstützen. Übergeordnetes Ziel bildete "die Sicherung des Fachkräftebedarfs für den regionalen Mittelstand durch gezielte Erschließung des vorhandenen Erwerbspotenzials von Frauen", erklärte Schuster.

Mit einem Frauenanteil von knapp 50 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und einem Anteil von Frauen mit Hochschulabschluss von fast 19 Prozent liege die Region Bonn/Rhein-Sieg über dem landesweiten Durchschnitt. Ein Potenzial, das die Unternehmen bisher nur unvollständig nutzen, so Schuster. Gertrud Hennen, Projektleiterin Standort Bonn, sagte zur Bedeutung des Projektes: "Da der Arbeitsmarkt eng wird, wollen wir auch die Abwanderung von kleinen zu großen Unternehmen unterbinden."

Anita Halft, in gleicher Funktion für den Kreis zuständig, ergänzte, indem man die "stillen Reserven" an Frauen für Führungspositionen ausbilde, solle "auch die heimische Wirtschaft gestärkt werden". Und Klingmüller stellte in Bezug auf Schusters Ausführungen fest: "Das über dem Landesdurchschnitt liegende Qualifikationsniveau von Frauen in der Region findet sich nicht im Anteil von Frauen in Führungsfunktion wieder." Sie dankte den Unternehmen, die sich an "mentoring4women" beteiligt haben mit den Worten: "Um dies zu ändern, sind Sie hier und haben Ihre Mitarbeiterinnen am Programm teilhaben lassen."

Über das Jahr verteilt haben 14 weibliche Nachwuchs-Führungskräfte (Mentees) aus elf Unternehmen der Region mit ihren erfahrenen Mentoren unterschiedlicher Branchen "Tandems" gebildet. 117 Treffen haben in dieser Zeit stattgefunden, durchschnittlich 85 Stunden arbeiteten die Teilnehmerinnen mit Unterstützung ihrer Mentoren daran, ihre Karriereplanung strategisch anzugehen und sich gezielt auf Führungsaufgaben vorzubereiten.

Darüber hinaus standen 13 Netzwerktreffen, Workshops und Betriebsbesichtigungen auf dem Plan. Fünf Frauen verwirklichten 2014 bereits einen Aufstieg in ihren Unternehmen. Sieben Teilnehmerinnen hatten schon vor Beginn des Programms eine Führungsposition und festigten so ihre Rolle im Unternehmen. Das gelte vor allem im Hinblick auf den "Wandel von der Kollegin zur Vorgesetzten", der nicht einfach sei, so die externe Beraterin Susanne Müller.

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