Informationstag für Gründerinnen in Siegburg Von der Geschäftsidee zum eigenen Unternehmen

SIEGBURG · Beim Gründerinnentag erhalten Frauen Beratung für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.

 Ellaine Grotjohann, Heike Wolter und Simone Baum (von links)

Ellaine Grotjohann, Heike Wolter und Simone Baum (von links)

Foto: Paul Kieras

Immer häufiger beschließen Frauen, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Oft nutzen sie die Familienphase, um über eine Teilzeitarbeit allmählich in die Selbstständigkeit zu wechseln, sie auf- und auszubauen. Der Gründerinnentag, der von den Wirtschaftsförderungen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn, der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und dem Beraterinnen-Netzwerk Bonn/Rhein-Sieg seit 2001 organisiert wird, will diesen Frauen Mut machen und ihnen beratend zur Seite stehen.

Es gibt einiges bei einer Unternehmensgründung zu beachten, damit sie auch auf Dauer Erfolg hat. Bei der diesjährigen Veranstaltung im Kreishaus berichteten drei Jungunternehmerinnen, wie es ihnen ergangen ist und welche Hürden sie überwinden mussten. Zu ihnen gehörte Simone Baum, die über 30 Jahre als Teamleiterin Rechnungswesen und Controlling fest angestellt war und seit Juli 2015 ein eigenes Buchhaltungsbüro führt. Ihr waren die Anforderungen zu viel geworden, und sie wollte „selbstbestimmt“ arbeiten.

Ellaine Grotjohann hing ihren Job bei einer Personalberatung an den Nagel, weil sie „nicht mehr aus dem Koffer leben“ und „keine „Fernbeziehung mehr führen“ wollte. Denn für Kunden reiste sie ständig quer durch ganz Deutschland. Sie entschloss sich, eine eigene Praxis für Projektmanagement und Coaching zu eröffnen. Heike Wolter war über 25 Jahre als Bürokraft in Festanstellung beschäftigt, wurde arbeitslos und betreibt heute einen Hundesalon.

Alle drei Unternehmerinnen machten anderen Frauen Mut, es ihnen gleich zu tun. Allerdings wiesen sie gleichzeitig darauf hin, dass zur Selbstständigkeit eine Portion „Power“ gehöre und man wissen müsse, dass es „keinen Urlaub, kein Krankengeld und keinen Acht-Stunden-Tag gibt“, wie es Simone Baum zusammenfasste. Sie warnte auch davor, „ins Blaue zu starten“.

Dringend empfahl sie eine Existenzgründungsberatung, bei der unter anderem Fragen bezüglich der Finanzierung, der Altersvorsorge oder Steuern zu klären seien. Und Grotjohann erinnerte daran, dass das soziale Umfeld ebenfalls stimmen müsse. Im Anschluss erhielten interessierte Frauen kostenlose Beratung, wie aus der eigenen Idee ein tragfähiges Unternehmen werden kann.

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