Private Spendenaktion Troisdorferin hilft Kranken und Armen in Kambodscha

Rhein-Sieg-Kreis · Krankenpflegerin Ramona Glogowski aus Troisdorf sammelte Spenden für Kambodscha. 1600 Kilogramm Reis, 100 Kilogramm Obst, Hygieneartikel, Spielzeug und Schulsachen, drei Wasserpumpen und sechs restaurierte Fahrräder hat sie von den Spendengeldern finanziert.

Dank ihrer Spendenaktion konnte die Troisdorferin Ramona Glogowski Kranken und Armen in Kambodscha helfen. Anfang April hatte die Krankenpflegerin und Wundmanagerin dazu aufgerufen, ihre Hilfsreise nach Südostasien mit finanziellen Spenden und Verbandsmaterial zu unterstützen (der GA berichtete). Dabei kamen mehr als 30 Kilogramm Verbandsmaterial und ein vierstelliger Betrag an Spenden zusammen, den sie bei ihrer Reise nach Kambodscha im Mai in Form von Sachgütern spendete. „Ohne die große Hilfsbereitschaft der Spender wäre dies nicht möglich gewesen. Ich war wirklich überwältigt“, sagt Glogowski.

In einem sogenannten Floating Village konnte die Troisdorferin zudem eine Krankenstation aufbauen. Dort leiden viele Kinder an Hauterkrankungen wie Krätze. Die Krankenpflegerin zeigte den Dorfbewohnern die richtige Versorgung der Wunden. „Der neunjährige Radis war besonders engagiert. Er hat dort nun die Wundversorgung übernommen. Wenn er alt genug ist, möchte ich ihm die Krankenpflegeausbildung bezahlen“, so Ramona Glogowski.

Schülern im abgelegenen Dorf Doan-ok spendete sie sechs Fahrräder, damit sie den Schulweg über vier Kilometer zurücklegen können. In der Region Angkor ließ sie eine Toilette und drei Wasserpumpen einrichten. „Die Versorgung mit Trinkwasser ist sehr schlecht. Viele Kambodschaner trinken Regenwasser aus Pfützen oder müssen kilometerweit zur nächsten Wasserpumpe laufen“, sagt Glogowski.

Ein Tuk Tuk für den Chauffeur

Ihrem Fahrer, der sie schon auf ihren vorherigen Reisen begleitet hat, schenkte sie aus eigener Tasche eine Autorikscha, das Tuk Tuk. Somit ist der 34-jährige Dragon nicht mehr von einem Rikschaverleih abhängig. „Natürlich kann man die Welt nicht ändern, aber auch die Hilfe für private Schicksale zählt. Damit verändern wir ein Leben“, so Glogowski.

Zurzeit schreibt die 30-Jährige an ihrer Bachelorarbeit. Thematisch geht es um Möglichkeiten, wie psychisch kranken Kambodschanern geholfen werden kann. Die Menschen des Landes sind durch die Diktatur der Roten Khmer und die Bürgerkriege traumatisiert. „Viele nehmen Drogen, um zu vergessen und dem harten Alltag zu entkommen. Hilfe gibt es fast keine. Auf der Straße sitzen die Kinder und schnüffeln Kleber, und die Menschen gehen achtlos vorbei“, berichtet Glogowski.

Wenn sie im September ihren Abschluss der Pflegewissenschaften in der Tasche hat, möchte sie erneut für 17 Tage nach Asien reisen. Dann soll es nach Laos, ins Nachbarland Kambodschas, gehen. Zudem plant Glogowksi, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. So kann sie Spendenquittungen an die Geldgeber ausstellen. Weitere Informationen gibt es auf Ramona Glogowskis Facebook-Seite.

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