Wassertemperatur zu hoch für Fische THW rettet Trerichsweiher in Siegburg vor dem Kollaps

SIEGBURG · Das Technische Hilfswerk hat am Wochenende mit zwei Hochleistungspumpen für Verwirbelung des Wassers und damit Sauerstoffzufuhr gesorgt. Nutrias zeigten schon Erschöpfungsanzeichen.

Bereits zum zweiten Mal in diesem Monat ist das Technische Hilfswerk (THW) am vergangenen Samstag ausgerückt, um lebenserhaltende Hilfe zu leisten: und zwar für den Trerichsweiher und seine tierischen Bewohner. Auch die leiden unter der Hitze. Die Gewässer haben sich nach Angaben des Leiters der städtischen Grünflächenabteilung, Ralf Beyer, auf etwa 27 Grad aufgewärmt. Dadurch habe sich der Sauerstoffgehalt besorgniserregend verringert.

Der etwa vier Hektar große See im Naturschutzgebiet Trerichsweiher drohe umzukippen, den Fischen und Vögeln drohe der sichere Tod. „Selbst die Nutrias, die hier leben, lagen am Freitag schlapp am Ufer“, berichtete Beyer am Samstag. Denn da hatte er das THW angefordert, um mit dessen leistungsstarken Pumpen das stehende Wasser umzuwälzen und ihm so Sauerstoff zuzuführen. Neben dem THW Ortsverband Siegburg waren auf Beyers Anfrage auch Kameraden aus Iserlohn gekommen, weil die über eine Pumpe mit einer Durchlaufmenge von 15.000 Litern pro Minute verfügen, die Siegburger lediglich über eine mit 5000 Litern Durchlaufmenge. Man habe auch nicht auf Pumpen der Feuerwehr zurückgreifen können, weil es bei diesen „um möglichst hohen Druck geht, bei uns um Masse“, erklärte Beyer, der selbst aktives THW-Mitglied ist und nach eigenen Angaben eine solche wetterbedingte Ausnahmesituation in seinen 30 Jahren bei der Stadt noch nicht erlebt hat.

Er hoffte, „dass durch das Verwirbeln des Wassers der Sauerstoffgehalt wieder ansteigt“, denn sonst drohe dem See mit nur einer Quelle als Zulauf, die aber wegen der Trockenheit zurzeit versiegt ist, das Aus. Gut zwei Stunden waren die insgesamt zwölf THW-Einsatzkräfte mit der schweißtreibenden Arbeit beschäftigt, die beiden Pumpen mit einer Durchlaufmenge von insgesamt 20 000 Litern zu positionieren, in Betrieb zu setzen und die benötigten Leitungen zu verlegen. Bis zum Ende der Aktion am frühen Abend hatten die Pumpen 7,2 Millionen Liter Wasser geschafft und damit zumindest vorübergehend für ein „Durchlüften“ des Weihers gesorgt.

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