Spektakel mit Gauklern, Händlern, Musici Mittelaltermarkt in Siegburg ist eröffnet

Siegburg · Am Samstag eröffnete in Siegburg der traditionelle Mittelalterliche Markt zur Weihnachtszeit. In den nächsten vier Wochen ist der Markt Mittelpunkt der Stadt.

Der Schmied entfachte sein Feuer, der Suppenkoch bereitete die erste heiße Suppe des Tages vor, an der Taverne wurden die Becher zurechtgerückt, die Theken noch einmal geschrubbt. Jeder der Garköche, Krämer und Handwerksmeister legte letzte Hand an und putze seinen Stand „wohlgefällig“ heraus.

Denn am Samstag eröffnete der traditionelle Mittelalterliche Markt zur Weihnachtszeit, zu dem auch in diesem Jahr wieder Besucher aus der gesamten Region und dem benachbarten Ausland erwartet werden. Am Sonntag bleibt der Weihnachtsmarkt wegen des Feiertags Totensonntag geschlossen.

Am Morgen des ersten Tages ging es allerdings bei ungemütlichem Wetter noch ruhig zu. Nach und nach versammelten sich Gaukler, Musikanten und einige Händler beim Moccamaker (Martin Rath), genossen „türkisch Mokka oder wohlschmeckend The“ und feinstes Gebäck.

Zu ihnen stieß die „Obrigkeit“, Bürgermeister Franz Huhn sowie seine drei Stellvertreter Susanne Haase-Mühlbauer, Stefan Rosemann und Lars Nottelmann. Sie wurden in edles Tuch gehüllt, dann vom Marktvogt Petronius Paternoster (Andreas List) begrüßt und über den Markt geführt.

Durch den dumpfen Klang von Trommeln und den durchdringenden Ton des Dudelsacks aufmerksam geworden, strömten auch die ersten Neugierigen aus dem „gemeinen Volk“ herbei. Ihnen flogen Keulen buchstäblich um die Ohren, die sich die beiden Gaukler „Fin de Filou“ und „Lupus“ zum Vergnügen der Zuschauer zuwarfen. Die Begrüßung von Bürgern und Marktleuten war herzlich, man kennt sich zum Teil seit vielen Jahren.

Martin Rath ist bereits seit dem ersten Markt vor 25 Jahren dabei, Korbflechter Corbelius Weidenreich (Horst Pfetzing) seit 17 Jahren. „Es ist zwar jedes Mal ein gigantischer Aufwand, aber die Leute warten tatsächlich das ganze Jahr darauf, wieder bei uns kaufen zu können“, so Corbelius. Auch aus Altersgründen besucht er nur noch ganz wenige Märkte in Deutschland, der in Siegburg ist aber „gesetzt“.

Auf der Bühne stellte sich derweil der Vogt vor, der zum ersten Mal am Siegburger Spektakel teilnimmt. „Der Erzbischof hat mich als Ersatz für Vogt Leo geschickt, denn der befindet sich auf einer Pilgerreise nach Jerusalem“, erklärte er das Fernbleiben seines Vorgängers Leo Seitz, der viele Jahre über das Markttreiben wachte.

Nach der Vorstellung der hohen Handwerkskunst von Steinmetz, Korbmacher und Schmied lieferten die Musici „Fabula“ sowie Fin und Lupus noch eine Kostprobe ihres Könnens ab. Der Lohn des Publikums war reichlich „Handgeklapper“ und immer wieder erschallte ein anerkennendes „Ahhhh“ oder „Ohhhh“ über den Markt. Jeden Tag gibt es nun zwischen 11 Uhr morgens und dem Ruf des Nachtwächters um 20 Uhr, freitags und samstags um 21 Uhr, ein breit gefächertes Unterhaltungs- und Mitmachprogramm zur Einstimmung auf eine besinnliche Weihnachtszeit.

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