Weiberfastnachts-Party in Siegburg So ausgelassen feierten die Jecken auf dem Markt

SIEGBURG · Beste Stimmung auf dem Siegburger Markt: Rund 3500 Jugendliche aus der gesamten Region rockten bei der Weiberfastnachts-Party. Derweil zog die Polizei eine erste Bilanz.

Ordentlich rund ging es auf der Weiberfastnachts-Party auf dem Siegburger Markt. Die zumeist jugendlichen Jecken – nach Angaben des Veranstalters Lekkermann waren es 3500 – feierten ausgiebig, insgesamt blieb es friedlich. Zum Auftakt erschien das Siegburger Prinzenpaar Daniel I. mit seiner Siegburgia Pia I. samt Gefolge und der Siegburger Ehrengarde. Die Tollitäten waren die perfekten Eisbrecher, eine noch überschaubare Menge Jugendlicher kam innerhalb weniger Minuten auf Betriebstemperatur. Nach und nach strömten immer mehr junge Leute in die Innenstadt und passten sich gleich der guten Laune an.

Non Stop heizten kölsche Bands wie La Mäng, King Loui, Conchita 4711, Palaver, Surprise, Domhätzjer und Julie Voyage die Stimmung an, die Besucher tanzten, sangen und freuten sich über das mitreißende Bühnenprogramm.

Dabei war es gar nicht so einfach, in die Partyzone zu gelangen, denn den hermetisch abgeriegelten Platz konnte man nur durch Schleusen an der Bahnhofstraße, an der Goldenen Ecke/Holzgasse und an der Bergstraße/Mühlenstraße erreichen.

Eine vorgelagerte Kontrollstation für die vom Bahnhof Zuströmenden gab es in Höhe des Amtsgerichts auf der Neuen Poststraße. Strenge Sicherheitsmaßnahmen waren angekündigt und umgesetzt worden. Überall patrouillierten Mitarbeiter des Ordnungsamtes und eines vom Veranstalter eingesetzten Sicherheitsdienstes sowie Polizeibeamte in Uniform und in Zivil.

An den Einlässen fanden Personenkontrollen statt, Taschen und Rucksäcke durften nicht mitgenommen werden, ebenso keine Glasflaschen. Auf dem Festplatz gab es nur Bier, Biermixgetränke und nichtalkoholische Getränke, harte Alkoholika waren tabu, um Exzesse und Alkoholleichen zu vermeiden. Jugendliche ab 16 Jahren erhielten ein Bändchen, das zum Erwerb von Bier berechtigte.

"Viele Minderjährige mit Schnaps gesehen"

Dennoch fielen bereits gegen zwölf Uhr mittags einige stark angetrunkene Jugendliche auf, die sich übergaben und ein hässliches Bild lieferten. Zu beobachten war auch, dass trotz des Verbots von Hochprozentigem unter einigen Gruppen die Schnapsflaschen kreisten. Stefanie (22) und Jenny (21) aus Niederkassel beziehungsweise Hennef äußerten Kritik. „Die Kontrolle war zumindest an der Sperre, die wir passiert haben, sehr lasch. Wir haben viele Minderjährige mit Schnaps gesehen“, berichteten sie.

In Anbetracht völlig hilfloser Personen, vor allem junge Mädchen, konnte man tatsächlich den Eindruck haben, dass die nicht von Bier oder Biermixgetränken so betrunken sein konnten. Hartmut Kreutz, Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuz (DRK), berichtete schon gegen 15 Uhr, dass die Rettungskräfte mehr zu tun hätten als im vorigen Jahr, vor allem mit der Behandlung von Betrunkenen. Bis 18 Uhr hatten die Sanitäter 45 Feiernde versorgt, vor allem wegen zu viel Alkohol und Körperverletzungsdelikten. 15 davon kamen ins Krankenhaus.

Zufrieden zeigten sich der Erste Beigeordnete der Stadt, Ralf Reudenbach, die Leiterin des Ordnungsamts, Ursula Thiel, sowie Thomas Kohs von der Kölner Eventagentur Lekkermann als Veranstalterin. „Es ist ruhiger als im vorigen Jahr“, so Reudenbach. Es sei nicht zu nennenswerten Zwischenfällen gekommen. Zu kleineren Rangeleien kam es am Einlass Bahnhofstraße, als sich dort bis zu 500 Partygäste stauten. Sofort waren aber rund zehn Polizeibeamte zur Stelle.

Den Eintrittspreis von fünf Euro empfanden die meisten Karnevalisten als gerechtfertigt. „Die Stimmung ist super, das Programm auch und für die Sicherheit wird ebenfalls alles getan. Ich finde gut, dass an den Kontrollen aussortiert wird“, meinte Kevin (24). Kohs: „Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“

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