Ehrung des Aktionskünstlers Siegburger Künstler Hack erhält Bundesverdienstkreuz

Siegburg · Der Aktionskünstler aus Siegburg findet internationale Beachtung mit seinen politischen Botschaften. Aufsehen erregte er unter anderem mit seinem Arme-Socken-Teppich, den er vor dem Bundeskanzleramt ausrollte.

 Vor einem seiner Gemälde auf Zeltplane erhielt Hermann Josef Hack die Auszeichnung von Vize-Landrätin Notburga Kunert überreicht.

Vor einem seiner Gemälde auf Zeltplane erhielt Hermann Josef Hack die Auszeichnung von Vize-Landrätin Notburga Kunert überreicht.

Foto: Paul Kieras

„Sie rütteln Menschen wach.“ Mit diesen Worten wandte sich die stellvertretende Landrätin Notburga Kunert an den Siegburger Maler und Aktionskünstler Hermann Josef Hack, dem sie im Stadtmuseum bei einer Feierstunde das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreichte. „Sie haben durch ihre Kunst an der politischen Aufklärung mitgewirkt. Die Auszeichnung zeigt, dass Sie sich mit Ihrem Engagement von der Masse abheben und Besonderes für die Gemeinschaft leisten“, so Kunert, die die amtliche Ordensbegründung zitierte.

In der heißt es unter anderem, Hack engagiere sich seit mehr als 20 Jahren im sozialen und ökologischen Bereich und sei mit seinen Kunstprojekten in verschiedenen Städten des In- und Auslands im öffentlichen Raum präsent. Damit erreiche er ein Publikum, „das der museale Kunstbetrieb nicht anspricht.“ Besonders hervorgehoben wird in der Begründung, dass Hack zu den Künstlern zähle, „die in ernsthafter und engagierter Weise künstlerische Aktivitäten mit politischer Aufklärung und einer Bewusstseinsschärfung für soziale Probleme verbinden.“ Die Vize-Landrätin erinnerte in ihrer Laudatio an einige Projekte des Künstlers, für die er auch international viel Beachtung fand. Beispielsweise zum Thema „Hunger und Ernährung“ mit seiner Aktion „Brote Armee Fraktion“ oder zum Thema „Arbeit und Gerechtigkeit“ mit seinem „Arme-Socken-Teppich“. Hack spreche oft Ereignisse jenseits der Tagesaktualität an, „um sie ins Bewusstsein der Menschen zu tragen“, so Kunert.

Hack bedankte sich für die Auszeichnung bei allen, die ihn begleitet und unterstützt haben. „Gerade auch in Zeiten, als noch kaum jemand an meine Arbeit geglaubt hat“, so der Künstler. Hack, der für seine kritische Haltung zum aktuellen Kunstbetrieb bekannt ist, sagte abschließend: „Die Zeit ist reif für eine neue Kunst, die sich wieder vom Marktcharakter befreit und sich selbstbewusst auf ihre einzigartigen Fähigkeiten besinnt. Für mich ist künstlerische Berufung zugleich gesellschaftliche Verpflichtung.“

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