Radverkehr im Rhein-Sieg-Kreis Sichere Radwege, ein besseres Netz und grüne Wellen

Rhein-Sieg-Kreis · DerAllgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg stellt dem Rhein-Sieg-Kreis sein Programm zur Förderung des umweltfreundlichen Radverkehrs vor. Die Hoffnung auf Radschnellweg von Bornheim nach Troisdorf ist noch nicht aufgegeben.

 Stellten das Programm vor (von links): Annette Quaedvlieg, Hermann Tengler, Michael Jaeger, Peter Lorscheid und Georg Wilmers.

Stellten das Programm vor (von links): Annette Quaedvlieg, Hermann Tengler, Michael Jaeger, Peter Lorscheid und Georg Wilmers.

Foto: Paul Kieras

Den umweltfreundlichen Radverkehr in der Region voranzubringen, ist ein Ziel, das der Rhein-Sieg-Kreis und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg gemeinsam anstreben. Dessen Vorsitzende Annette Quaedvlieg übergab zusammen mit den beiden verkehrspolitischen Sprechern des ADFC, Peter Lorscheid (rechtsrheinisch) und Georg Wilmers (linksrheinisch), am Mittwochnachmittag dem Leiter des Referates Wirtschaftsförderung und Strategische Kreisentwicklung, Herrmann Tengler, und dem Planungsdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, Michael Jaeger, das verkehrspolitische Programm 2025. „Wir wollen mit diesem Programm eine erreichbare Vision formulieren, wie wir in den nächsten zehn Jahren das Rad zu einem wichtigen Verkehrsmittel auch im Rhein-Sieg-Kreis machen können“, erklärte Quaedvlieg. Gleichzeitig stellte sie fest, dass für den Radfahrer der gleiche Standard und Komfort wie für den Autofahrer geschaffen werden müsse, um möglichst viele Menschen für die Nutzung des Fahrrads gewinnen zu können.

So macht der ADFC sich unter anderem für Radschnellwege ähnlich den Autobahnen quer durch den Kreis stark, für Radwege über Gemeindegrenzen hinweg, für Fahrradstationen an wichtigen Bahnstationen, grüne Wellen, geöffnete Einbahnstraßen und vor allem sichere Radwege. Jaeger, der selbst jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit ins Kreishaus fährt, begrüßte das Programm ausdrücklich. „Der Rhein-Sieg-Kreis unternimmt große Anstrengungen, damit das Fahrrad auf kurzen und mittleren Distanzen wichtiger Bestandteil eines ausgewogenen Mobilitätsmixes wird“, so der Planungsdezernent. „Die Verkehrs- und Stausituation nimmt ständig zu. Eine Verlagerung vom Autoverkehr auf das Fahrrad ist unser klar definiertes Ziel. Vor diesem Hintergrund sind die Vorschläge des ADFC sehr willkommen und unterstützen unsere Arbeit“, ergänzte Tengler.

Gleichzeitig verwiesen die Vertreter des Kreises aber auch darauf, dass man natürlich auch den entsprechenden Zeit- und Geldaufwand im Blick haben müsse. Im Kreis besonders wichtig sei die zügige Führung des Radverkehrs auf gut ausgebauten Routen über die Gemeindegrenzen hinweg, betonte Wilmers.

Er stellte fest: „Das Fahrrad könnte bei der Verbindung der Ortsteile im Kreisgebiet eine viel wichtigere Rolle spielen, würden flächendeckend sichere Radwege bestehen.“ Und Quaedvlieg fügte hinzu: „An vielen Land- und Kreisstraßen fehlen Radwege, die landwirtschaftlichen Wege und Nebenstrecken sind noch nicht überall erschlossen und vernetzt.“ Außerdem seien die Verknüpfungen von Bussen und Bahnen mit dem Radverkehr zu verbessern.

Die ADFC-Vertreter appellierten an die Politik, Leuchtturmprojekte wie kreuzungsfreie Radschnellwege anzugehen, um Zeichen zu setzen, dass der Kreis verstärkt den Radverkehr fördere. Die Hoffnung auf einen Radschnellweg von Bornheim über Alfter, Bonn und Sankt Augustin bis Siegburg und Troisdorf hat der ADFC nach den Worten Quaedvliegs noch nicht aufgegeben. Dass der am Geld scheitern könnte, während man über eine weitere Autobahnbrücke bei Niederkassel über den Rhein debattiere, empfindet der ADFC als skandalös.

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