Angebot des Arbeiter-Samariter-Bundes Senioren trainieren ihr Gedächtnis

SIEGBURG · Gedächtnistraining steht für die Mitglieder der aktiven Seniorengruppe des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) jede Woche auf dem Programm.

 Entspannung: Nach dem Gedächtnistraining backen die Senioren gemeinsam Plätzchen.

Entspannung: Nach dem Gedächtnistraining backen die Senioren gemeinsam Plätzchen.

Foto: Jens Kleinert

Passend zur Weihnachtszeit geht es diesmal um Backutensilien. "Wer kann mir noch sagen, welche Gegenstände sich im Beutel befinden?", fragt Conny Rave die neun Männer und Frauen, die sich wie jeden Donnerstag in den modernen Räumlichkeiten des Sozialpsychiatrischen Zentrums am Phrix-Gelände eingefunden haben.

Neben einer Teigrolle und einem Wecker - daran erinnert sich Dieter Hochgeschurz korrekt - befindet sich auch ein sogenannter "Kinderschreck" unter den Gegenständen. Eine Stunde zuvor hatte Gruppenleiterin Conny Rave sie aufgezählt und unter den Augen der Senioren im einem Beutel verstaut.

"Man muss ehrlich zu sich selbst sein, das Gedächtnis lässt mit der Zeit einfach nach", so Hochgeschurz, der das Angebot des ASB wie die anderen Gruppenmitglieder als "willkommene Abwechslung zum Alltagstrott" betrachtet. "Und ich denke, meine Frau ist auch ganz froh, dass sie mich mal aus den Füßen hat", fügt der 63-Jährige noch mit einem Lächeln hinzu.

Getroffen haben sich die Senioren an diesem Tag aber wie immer bereits um 12 Uhr mittags. Denn üblicherweise beginnt das rund vierstündige Aktivitäten- und Betreuungsangebot um diese Zeit mit einem gemeinsamen Mittagessen aus der Küche der ASB-Tagesstätte, bevor anschließend ein Spaziergang und später dann das Gedächtnistraining auf dem Programm stehen.

"Ursprünglich ist es ein Angebot für Demenzkranke", sagt Conny Rave, die die Gruppe an drei Tagen in der Woche gemeinsam mit Assistent Harald Sassow anbietet. "Wir machen aber keinen Test. Es gibt Teilnehmer, die einfach nur einsam sind. Manche haben andere Krankheiten. Und viele nutzen es auch, damit die Angehörigen mal etwas Zeit für sich haben." Einen Zuschuss für das kostenpflichtige Angebot, für das der ASB auch einen Abholservice anbietet, erhalten allerdings nur Demenzkranke von ihrer Krankenkasse.

Nach dem Gedächtnistraining geht es an diesem Tag hinüber zur Küche, wo die Senioren Plätzchen backen. Johannes Hombach, 69, und Brigitte Depiereux, 72, kneten den Teig, den die FSJler (Freiwilliges Soziales Jahr, Anm. d. Red.) des ASB zuvor für sie vorbereitet haben.

"Ich bin wirklich gerne hier", sagt Johannes Hombach, der die Gruppe schon seit vier Jahren besucht. Gerade studiert er Adventslieder ein, die er dann während der Singstunden der Senioren auf seinem "Quetschbüggel" begleiten wird. Zudem stehen regelmäßig Ausflüge, etwa ins Tanzlokal, zur Bundeskunsthalle oder zu einer Straußenfarm auf dem Programm.

Dass dieses sehr breitgefächert ist, macht die Gruppe für viele Interessenten beliebt: "Plätze haben wir momentan nur noch in der Montagsgruppe frei", erklärt Rave. Da sich oft jedoch kurzfristig Änderungen ergeben könnten, lohne sich eine Anfrage grundsätzlich.

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