Forstarbeiten in Siegburg Seilbahn soll Stämme aus dem Michaelsberg holen

Siegburg · Die Verschönerung des Michaelsbergs in Siegburg nimmt neue Hürden: Die Arbeiten für den Rückbau der Baustraße am Michaelsberg haben begonnen.

Der Einsatz am Michaelsberg war bereits fest eingeplant. Ein Hubschrauber sollte im Oktober Bäume aus dem Felsengarten unterhalb des Johannistürmchens holen. 63 Bäume sollten Stück für Stück abgesägt und von dem Helikopter abtransportiert werden. Wie berichtet, war der Plan allerdings kurzfristig an einer fehlenden Genehmigung durch die für die Luftaufsicht zuständige Bezirksregierung Düsseldorf gescheitert.

Die Verwaltung musste neu überlegen, denn die Aufforstung des Hanges ist aus Sicherheitsgründen unabdingbar. Sie setzt nun auf eine Forstseilbahn, wie die Technische Beigeordnete Barbara Guckelsberger im Planungsausschuss berichtete.

Mehrere Gründe hatten das Grünflächenamt der Stadt dazu bewogen, auf einen Hubschrauber zu setzen. Bei einer herkömmlichen Fällung der Pioniergehölze – überwiegend Akazien und Ahornbäume – fürchten die Experten, dass sich Geröll lösen könnte. Zudem könnten die zu Boden fallenden Bäume die Stabilität einer nahen Stützmauer gefährden. Und es gilt, das unter dem Johannistürmchen wachsende „Efeu Sommerwurz“, das auf der Roten Liste steht, zu schützen. Die Bezirksregierung indes ordnete den Einsatz einer anderen Maschine an. Die hätte, so Guckelsberger, aber häufiger betankt werden müssen, daher habe die beauftragte Firma nun ein anderes Verfahren vorgeschlagen.

Für die Seilbahn werden nun im Hang am Michaelsberg an verschiedenen Stellen kleine Masten aufgebaut, an denen sie entlangläuft. Die abgetragenen Baumstücke sollen an die Bahn gehängt und am Boden entlang den Hang hinuntergezogen werden. Mit den Arbeiten soll laut Guckelsberger voraussichtlich im Januar begonnen werden.

Die Mauer an der Seufzerallee ist zu bröckelig

Die Arbeiten sind Teil des 2013 zusammen mit Siegburger Bürgern erarbeiteten Entwicklungskonzepts Michaelsberg. Das soll das Siegburger Wahrzeichen schöner und sicherer machen. Dafür stehen bis 2020 fast sieben Millionen Euro im Haushalt bereit. Der Großteil des Geldes fließt in die Sicherung von Wegen. So auch in die Seufzerallee am Osthang, die seit 2011 gesperrt ist und auch nach den bisherigen Arbeiten weiterhin gesperrt bleiben muss. Wie berichtet, war unter Efeu und Gestrüpp eine Mauer zum Vorschein gekommen, die entlang der Seufzerallee verläuft. Die Mauer trage den darüber befindlichen Hang, sei jedoch inzwischen so bröckelig, dass sie die Last nicht mehr halten könne, so Guckelsberger.

Für die Sanierung nannte die Technische Beigeordnete zwei Möglichkeiten. Zum einen könne die Mauer neu verfugt und danach mit Metallstäben in den Hang verankert werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 250 000 Euro. Die zweite Option, im Mittelteil der Mauer ein Netz aus Metalldrähten zu spannen, das die Steine zusammenhält, wäre etwa 50 000 Euro günstiger. Auf eine Variante festgelegt hat sich der Planungsausschuss noch nicht. Das soll der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember, entscheiden.

Seit Anfang der Woche gibt es am Osthang eine weitere Baustelle. Nach dem Beschluss des Planungsausschusses im September wird die für den Umbau der Abtei eingerichtete Baustraße wieder zurückgebaut.

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