Siegburger Karnevalskomitee schließt Stadtsoldaten Rot-Weiß aus Schluss mit lustig

SIEGBURG · Aufgrund eines angeblichen Verstoßes gegen Absprachen wurde die Gesellschaft der Siegburger Stadtsoldaten Rot-Weiß aus dem Siegburger Karnevalskomitee ausgeschlossen.

 Drei mit „Nix im Büggel“: Wolfgang Karwatzki (v.l.), Wolfgang Nagel und Wolfgang Schmitz.

Drei mit „Nix im Büggel“: Wolfgang Karwatzki (v.l.), Wolfgang Nagel und Wolfgang Schmitz.

Foto: Holger Arndt

Komitee-Präsident Günter Krengel begründete die Entscheidung: „2010 hat das Komitee festgelegt, dass im November keine Sitzung mehr stattfinden darf. Und zwar aus dem Grund, dass dem Prinzenpaar die Gelegenheit gegeben werden soll, nach seiner Proklamation im vollen Ornat erscheinen zu können.“ Daran hätten sich die Stadtsoldaten nicht gehalten. „Zweimal haben wir dem Verein schon eine Ausnahmegenehmigung erteilt, jetzt mussten wir die Reißleine ziehen“, so Krengel. Nach seiner Aussage hat der Verein das Komitee vor vollendete Tatsachen gestellt.

Ganz anders sieht das indes der Ehrenpräsident der Rot-Weißen, Wolfgang Schmitz, der die Geschäfte führt, da zurzeit der Posten des ersten Vorsitzenden und Präsidenten in seinem Verein nicht besetzt ist. „Seit 27 Jahren findet unsere Sitzung bereits im November statt, von der Abmachung aus dem Jahr 2010 ist mir nichts bekannt“, teilte er dem General-Anzeiger auf Anfrage mit. Außerdem fänden überall im Rheinland solche Sitzungen statt, nur in Siegburg sei das anders und für ihn nicht nachvollziehbar.

Die Sitzung werde auf keinen Fall abgesagt. Der Ausschluss hat zur Konsequenz, dass die Stadtsoldaten nicht mehr an Veranstaltungen des Karnevalskomitees teilnehmen dürfen. Unter anderem an der offiziellen Karnevalseröffnung auf dem Markt. Für den Rosenmontagszug müssen sie wie jeder Zugteilnehmer zahlen. Komiteemitgliedern entstehen dagegen keine Kosten. Schmitz kündigte an, man wolle zunächst intern das weitere Vorgehen besprechen, dann gegen den Bescheid des Komitees Einspruch erheben. „Auch rechtliche Schritte behalten wir uns vor“, betonte Schmitz, der auch das Programm für die diesjährige Sitzung vorstellte. Die verzichte auf Showelemente und Party, sondern werde so „Wie et fröher wor – en Milljö-Sitzung“.

So lautet auch der Titel der Veranstaltung, die vom Kölner Karnevalisten Wolfgang Nagel konzipiert wurde und bereits seit 2013 in Köln für Furore sorgt. Nagel wird als Sitzungspräsident Anton Kolvenbach das Zepter schwingen und ausschließlich Akteure präsentieren, die ebenfalls Kölsche sind. Anreisen wird er am Freitag, 18. November, um 19.15 Uhr im Siegburger Schützenhaus mit seiner virtuellen KG „Nix im Büggel“, die es nämlich eigentlich gar nicht gibt. Dem Namen entsprechend hat sie kein Geld und ist deshalb auch immer nur mit einem halben Elferrat vertreten. Eine Bühne gibt es ebenso wenig wie eine Kapelle.

Das Besondere ist die Nähe zu den Künstlern. Denn da man ohne Bühne arbeitet, bewegen sich alle Akteure zwischen den Tischreihen. „Alle auftretenden Künstler sind so für das Publikum hautnah erlebbar“, erklärte Nagel bei der Vorstellung des Konzepts. Eine weitere Besonderheit ist Nagels Moderation. Er persifliert dabei nach eigenen Worten die „oft gehörten, platten Sprüche der Präsidenten bei vielen Veranstaltungen“ und wird selbst zum Teil des Programms. „Nix im Büggel“ heißt aber nicht, dass nur die zweite und dritte Garde von Karnevalisten nach Siegburg kommt. Zugesagt haben unter anderem Marita Köllner alias „Et fussich Julche“, die „Kölsch Fraktion“, „Ne kölsche Schutzmann“ und King Size Dick. „Für nur 27 Euro wird ein Spitzenprogramm geboten“, verspricht Schmitz.

Karten zum Preis von je 27 Euro gibt es bei Wolfgang Karwatzki unter 0 22 41/ 5 16 67 und bei Wolfgang Schmitz unter 0 22 41/59 04 51.

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