Rathaus in Siegburg Sanierung gilt bislang als günstigste Lösung

SIEGBURG · Die Diskussion über die Zukunft des Siegburger Rathauses läuft schon seit einer ganzen Weile, und sie geht in eine weitere Runde: Die Stadt lädt für Dienstag, 24. Januar, zur dritten Bürgerwerkstatt ein.

Die Siegburger sollen bei der Planung mitreden können. Seit Dezember liegen Zahlen auf dem Tisch, die in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einfließen. Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Petersen, Pörksen und Partner hat für die einzelnen Varianten, die im Gespräch sind, Kosten ermittelt. In jedem Falle muss die Stadt demnach mit rund 20 Millionen Euro rechnen.

Die Baukosten machen den Löwenanteil aus, es kommen aber noch weitere Faktoren hinzu – etwa Kosten für Stellplätze, Umzug und mögliche Übergangslösungen. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist die Sanierung des 1968 eröffneten und bislang nie grundlegend erneuerten Rathauses am Nogenter Platz am günstigsten: 19,2 Millionen Euro soll sie kosten.

Dabei würden sich die Arbeiten aber sehr aufwendig gestalten, da die einzelnen Bauteile miteinander verwoben sind. Was in den 60er Jahren modern war, stellt den Hausherrn heute vor Probleme: Das Rathaus müsste bei einer Sanierung komplett entblättert werden, so dass nur noch ein Gerippe stehen bleiben würde. Die Gutachter gehen von einer 18-monatigen Sanierungszeit aus. Bei Abriss und Neubau des Rathauses am selben Standort würden die Kosten bei 23,4 Millionen Euro liegen, zudem soll die Bauzeit dann 24 Monate betragen.

Vorübergehender Umzug für die Mitarbeiter

Bei beiden Lösungen müssten die Mitarbeiter vorübergehend umziehen. Denkbar sind der Ankauf von Containern sowie ein Ausweichen in andere Gebäude, die die Stadt selber besitzt oder die eigens angemietet werden müssten. Als Übergangslösung war das Verwaltungsgebäude des Verbands der Angestellten-Krankenkassen an der Wilhelm-Ostwald-Straße im Gespräch, doch ist dieses inzwischen vom Tisch. Dafür steht nun das ehemalige Phrix-Gelände zur Debatte: Eigentümer Hannspaul Egge hat seine Räumlichkeiten ins Gespräch gebracht. Wie die Stadt mitteilt, hat der Gutachter diese Option untersucht. Die Ergebnisse werden ebenfalls bei der Bürgerwerkstatt vorstellt.

Bei den anderen Neubau-Varianten müsste die Verwaltung nicht umziehen. Dennoch sollen die Gesamtkosten nach Schätzung von Petersen, Pörksen und Partner höher ausfallen. Bei dem Grundstück neben dem Facharztzentrum ist zudem die Statik fraglich, weil sich unter der Erde eine Tiefgarage befindet.23,3 Millionen Euro soll dort der reine Rathaus-Neubau kosten.

25,3 Millionen Euro sollen es sogar auf dem Allianz-Parkplatz neben dem jetzigen Standort sein: Die Bebauung der Fläche gilt aus städtebaulicher Sicht zwar als reizvoll, doch ist die Stadt nicht Eigentümer. Der Parkplatz soll dieses Jahr als Teil eines Gesamtpakets mit anderen Grundstücken vermarktet werden, hieß es zuletzt. Ob die Stadt dabei zum Zuge käme, gilt als ungewiss. Ihr Fahrplan steht fest: Nach der vierten Bürgerwerkstatt wird der Bau- und Sanierungsausschuss eine Entscheidung treffen.

Bürgerwerkstatt: Dienstag, 24. Januar, 19 Uhr, Stadtmuseum.

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