Zwischen Königswinter und Köln A3 wird in der Region für sechs Jahre zur Baustelle

Rhein-Sieg-Kreis · Der Landesbetrieb Straßen NRW startet im Spätsommer mit der Sanierung der A3 und beginnt mit dem Abschnitt zwischen Lohmar und dem Kreuz Bonn/Siegburg. Viele Brücken müssen ersetzt oder erneuert werden.

Eigentlich sollten die Arbeiten seit Ende 2018 laufen. Die notwendigen Vorarbeiten für die umfassende Sanierung der A3 sind weitgehend abgeschlossen – und haben in den zurückliegenden Jahren mit diversen Sperrungen schon einmal einen Vorgeschmack geboten auf das, was die Autofahrer in den kommenden Jahren dort erwartet. Wie berichtet, saniert der Landesbetrieb Straßen NRW die A3 zwischen dem Kreuz Heumar und der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz von Grund auf. Fünf Bauabschnitte sind vorgesehen, mit dem Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Lohmar und dem Kreuz Bonn/Siegburg soll es nun in der zweiten Jahreshälfte losgehen.

Das Vergabeverfahren habe den Starttermin nach hinten verschoben, erklärt Sabrina Kieback, Sprecherin von Straßen NRW, auf Nachfrage die zeitliche Verzögerung. Bis Ende des Monats soll es nun aber abgeschlossen sein. Hinzu kommt eine neue Arbeitsschutzrichtlinie, die im Januar in Kraft getreten ist. Sie habe die Regelungen für Baustellen im Straßenverkehr verschärft. So müsse etwa der Abstand zwischen Arbeitern und fließendem Verkehr vergrößert werden. „Das hat erhebliche Auswirkungen“, sagt Kieback. Und bedeute, dass auf der A3 teilweise nur unter Vollsperrung gearbeitet werden könne. „Wir versuchen aber, den Verkehr irgendwie am Laufen zu halten“, so Kieback. Das erschwere allerdings auch die Planung.

Die Sanierung ist indes unumgänglich, verdeutlicht die Landesbetrieb-Sprecherin noch einmal. Täglich rund 100.000 Fahrzeuge, davon zwölf Prozent Schwerlastverkehr, haben in den vergangenen Jahren ihre Spuren auf der Autobahn hinterlassen. Die will der Landesbetrieb beseitigen. Dafür lässt er auf einer Länge von rund 40 Kilometern den Straßenbelag samt Unterboden erneuern, zudem müssen 20 von insgesamt 45 Brücken komplett erneuert, 17 saniert und nachgebessert werden. Ein vergleichbares Projekt habe es zuletzt vor 40 Jahren auf der A3 gegeben, so Kieback. Sechs Jahre sind für die Sanierung angesetzt. Zu den Kosten vermag der Landesbetrieb derzeit nichts zu sagen. Wohl aber zu den Plänen.

Wie berichtet, sollte die Autobahn ursprünglich ab Heumar Schritt für Schritt bis zur Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz saniert werden. Dass die gut sechs Kilometer zwischen Lohmar und Siegburg nun an den Anfang gestellt wurden, hat einen Grund: „In diesem Abschnitt müssen die meisten Bauwerke erneuert und saniert werden“, erklärt Kieback. Sechs Brücken würden aufwendig saniert, sieben müssten komplett durch neue ersetzt werden. Darunter etwa die Überführungen über die Frankfurter Straße in Sankt Augustin-Buisdorf oder die Zeithstraße in Siegburg. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten laut Landesbetrieb ab 2021 dann auf der Strecke zwischen Siegburg und der Anschlussstelle Siebengebirge weitergehen. Die letzten 5,7 Kilometer bis hin zur Anschlussstelle Bad Honnef/Linz sollen demnach frühstens ab 2023 in Angriff genommen werden.

„Während des Ab- und Neubaus der Brücken kommt es auch unterhalb der Bauwerke zu gravierenden Eingriffen in den Verkehr“, erklärt Kieback mit Blick auf die aufwendigen Arbeiten im ersten Abschnitt. So müsse etwa die Zeithstraße in Siegburg an mehreren Wochenenden gesperrt werden. Dann geht nichts mehr auf einer von Siegburgs Hauptverkehrsstraßen. „Wir stehen in engem Kontakt mit den jeweiligen Kommunen, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, betont Kieback. Und, um kommunale Belange berücksichtigen zu können. Über alle Arbeiten und damit verbundene Einschränkungen werde rechtzeitig informiert. So auch vor dem Start der A3-Sanierung im Spätsommer.

Schon im April beginnen laut Kieback Arbeiten an zwei Brücken in Köln-Rath. „Der Unterboden der Fahrbahn wird komplett erneuert, und sie erhält einen lärmmindernden Asphalt“, beschreibt sie die Arbeiten auf der A3. Dadurch werde der Lärm um zwei Dezibel reduziert. Eine zusätzliche Verbesserung sollen zudem neue Lärmschutzwände bringen.

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