Geschwindigkeitskontrollen auf der A3 Rhein-Sieg-Kreis prüft neuen Blitzer

Rhein-Sieg-Kreis · Eine Radaranlage auf einem Anhänger soll Raser auf der A3 zwischen dem Dreieck Heumar und der Grenze zu Rheinland-Pfalz kontrollieren. Das Projekt steht aber noch ganz am Anfang.

 An der Friedrich-Ebert-Allee testete die Stadt Bonn zwei Wochen lang einen Blitzer auf einem Anhänger, seit dem 17. Juni steht er am Holzlarer Weg. Ein ähnliches Modell könnte der Kreis einrichten.

An der Friedrich-Ebert-Allee testete die Stadt Bonn zwei Wochen lang einen Blitzer auf einem Anhänger, seit dem 17. Juni steht er am Holzlarer Weg. Ein ähnliches Modell könnte der Kreis einrichten.

Foto: Barbara Frommann

Der Rhein-Sieg-Kreis prüft aktuell, ob er auf der A3 zwischen dem Dreieck Heumar und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz einen sogenannten semistationären Blitzer auf seinem Gebiet aufstellt. Der Anlass sind laut Harald Pütz, Leiter des Straßenverkehrsamtes, die geplanten Sanierungsarbeiten. Er geht davon aus, dass sie kommendes oder das Jahr darauf beginnen. „Eine Baustelle birgt immer ein erhöhtes Gefahrenrisiko, deshalb machen wir uns darüber Gedanken. Noch steckt das aber in den Kinderschuhen“, sagte er.

Allerdings hängt die Umsetzung von mehreren Faktoren ab. Einer ist die juristische Bewertung, denn laut Pütz darf der Kreis an Autobahnen nicht mobil blitzen, dieses Recht obliegt der Polizei. Deshalb will Pütz nun klären lassen, ob der semistationäre Blitzer erlaubt ist. Die Frage ist, ob das auf einem Anhänger angebrachte Messgerät als mobil oder stationär eingestuft wird. Das soll nun ein juristisches Gutachten klären. Pütz nennt als Beispiel den Kreis Mettmann, der auch an der A3 in einer Baustelle blitzt.

Er will mit den dortigen Verantwortlichen sprechen. Nils Hanheide, Rechts- und Ordnungsdezernent des Kreises Mettmann, sagte dem GA: „Wir haben das nicht geklärt, sondern für uns entschieden, dass das richtig ist. Fakt ist, dass er bei uns wochenlang ständig an einer Stelle steht.“ Bislang habe es seit November weit mehr als 60.000 Verstöße gegeben. „Wir haben keine Probleme wegen der Rechtmäßigkeit der Bußgeldbescheide“, sagte Hanheide. Nach der Sommerpause will Pütz eine rechtliche Einschätzung vorlegen.

Der zweite Faktor ist die Bezirksregierung Köln, sie trifft laut Pütz letztlich die Entscheidung, ob ein Blitzer dort Sinn ergibt. Die Einnahmen kämen aber dem Kreis zugute. „Ich hatte bei der Vorstellung im Planungsausschuss aber keine Dollarzeichen in den Augen, in Baustellen kracht es eben oft“, sagte Pütz.

Wann der mögliche Blitzer käme, ist noch völlig offen, schließlich hängt er vom Sanierungsbeginn auf der A3 ab. Timo Stoppacher, Pressesprecher des zuständigen Landesbetriebs NRW, sagte: „Ich kann derzeit noch keinen festen Startpunkt nennen. Da ist noch nichts in Stein gemeißelt.“ Es geht um insgesamt fünf Abschnitte. „Wir werden sie nach und nach über ein Jahrzehnt sanieren“, sagte Stoppacher. Pütz sagte zum Fahrplan für den möglichen Blitzer: „Frühestens kommendes Jahr, ich möchte mich da ungern festlegen.“ Es gebe vorher noch viele Fragen zu beantworten.

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