Banhverkehr im Rhein-Sieg-Kreis Rhein-Sieg-Express büßt an Pünktlichkeit ein

Rhein-Sieg-Kreis · Nach der Verlängerung der S-Bahnlinie 19 ist es eng geworden auf der Siegstrecke. Deshalb verspäten sich die Bahnen häufiger.

 Der Regionalexpress 9 führt von Aachen über Köln bis Siegen. Ein Nadelöhr sind eingleisige Abschnitte an der oberen Sieg. ARCHIVFOTO: ARNDT

Der Regionalexpress 9 führt von Aachen über Köln bis Siegen. Ein Nadelöhr sind eingleisige Abschnitte an der oberen Sieg. ARCHIVFOTO: ARNDT

Foto: Holger Arndt

Der Rhein-Sieg-Express RE 9 (Aachen-Köln-Siegen) hat 2016 erneut an Pünktlichkeit eingebüßt. Das geht aus dem Pünktlichkeitsbericht des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) hervor. Dafür wurden die Daten von Regionalexpressen, Regionalbahnen und S-Bahnen im NVR-Gebiet ausgewertet.

Der RE 9, schnellste Verbindung durch das Siegtal, schneidet im Vergleich mit anderen Linien gar nicht mal schlecht ab. Die durchschnittliche Verspätung lag 2016 bei zwei Minuten – aber es war eben etwas mehr als 2015. 2014 lag die Verspätungsquote unter anderthalb Minuten. Als Grund für diese Entwicklung gibt die NVR „Neuverkehre“ an. Damit ist das erweiterte S-Bahnangebot gemeint. Ende 2015 wurde die „Flughafen-S-Bahn“ S 19 über Hennef hinaus nach Herchen verlängert; teilweise fährt sie bis Au/Sieg. Das ist auch das Ziel der S 12. Der Verkehr ist somit dichter geworden, aber es existieren nach wie vor zwei eingleisige Abschnitte auf Eitorfer beziehungsweise Windecker Gemeindegebiet. Der Bund plant den durchgehenden zweigleisigen Ausbau, was neben dem Personenverkehr allerdings auch dem Güterverkehr zugute kommen würde. Genau das ist vor Ort politisch umstritten.

Dass die jetzige Strecke langsam ans Limit kommt, zeigen aber auch die Werte der S 19: Sie ist laut NVR aufgrund des „Trassenkonfliktes“ mit dem RE 9 unpünktlicher geworden. Ihre durchschnittliche Verspätung ist mit anderthalb Minuten insgesamt nicht auffällig, aber 2015 hatte sie noch den Spitzenwert von weniger als einer Minute Verspätung inne. Bezogen auf alle Nahverkehrszüge in seinem Einzugsgebiet registrierte der NVR eine leichte Verbesserung. Es sei aber noch Luft nach oben, so Geschäftsführer Norbert Reinkober. Er erneuerte seine Forderung nach einem Ausbau des hoch belasteten Bahnknotens Köln, der Verspätungen verursacht.

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