Brutaler Überfall Räuber wollten an die Waffensammlung

BONN/NEUNKIRCHEN-SEELSCHEID · Ein brutaler Raub in Neunkirchen-Seelscheid, bei dem eine Frau abends in ihrem Haus überfallen und mit einer Waffe bedroht wurde, wird das Bonner Landgericht demnächst ein zweites Mal beschäftigen. Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, wird sich der 32 Jahre alte mutmaßliche Auftraggeber demnächst zu der Tat wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten müssen.

Der aus Dortmund stammende Angeklagte soll zwei junge Männer damit beauftragt haben, aus dem Haus der Frau eine wertvolle Waffensammlung zu rauben. Die 23 und 24 Jahre alten Räuber, die ebenfalls aus Dortmund stammen, sind bereits, wie berichtet, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

Der 24-Jährige erhielt eine fünfeinhalbjährige Haftstrafe, zudem wurde seine Unterbringung in einer Drogen-Entzugsklinik angeordnet. Der Komplize muss für vier Jahre ins Gefängnis. Erst in ihrem Prozess hatten die beiden Männer Angaben zu ihrem Auftraggeber gemacht und den jetzt angeklagten 32-Jährigen schwer belastet. Er soll sie am Abend des 16. November 2013 in seiner Wohnung mit dem Raub beauftragt haben.

Laut Anklage kannte er sich in dem Haus der Frau bestens aus und hatte sogar einen Lageplan. Der vorbestrafte Mann wusste, dass die Waffen in einem Tresor waren und hatte bereits einen Käufer, so der Gerichtssprecher. Den Räubern wollte er offenbar jeweils 2000 Euro zahlen. Auf der Fahrt zum Tatort soll der mutmaßliche Hintermann den jungen Männern telefonisch mitgeteilt haben, dass sie loslegen könnten, da das Opfer nun alleine im Haus sei.

Die Frau wehrte sich allerdings heftig: Obwohl ihr eine Platzwunde zugefügt wurde, gab sie keinen Tresorschlüssel heraus und riss den Räubern sogar noch ihren Laptop aus den Händen. Die Täter sollen lediglich Schmuck im Wert von 200 Euro und ein Handy erbeutet haben. Sie konnten unter anderem identifiziert werden, da am Tatort eine Zigarettenpackung mit Fingerabdrücken lag und die Räuber auf der Flucht in eine Radarfalle fuhren.

Seit 29. April sitzt der mutmaßliche Drahtzieher in Untersuchungshaft. Damals sollte er im Prozess gegen die Räuber als Zeuge gehört werden. Nach deren Geständnis wurde er noch im Gerichtssaal festgenommen. Er soll sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert haben.

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