Entlang der Konrad-Adenauer-Straße sind reichlich Parkhäuser und -flächen entstanden, um den Pendlern kurze Wege zwischen Auto und Bahnsteig zu ermöglichen. Doch so unterschiedlich wie die Parkdauer der Nutzer sind die Preise, die dafür verlangt werden, den Wagen im geschützten, bewacht Parkhaus, oder unbewacht unter freiem Himmel abzustellen.

"Bei uns kostet die Monatskarte 75 Euro", sagt zum Beispiel Jürgen Demmig, Mitarbeiter im "Parkhaus am ICE-Bahnhof". 620 Stellplätze stehen zur Verfügung, 50 bis 60 von ihnen sind durchgängig von Dauermietern belegt. "Unser Parkhaus wird gerne und oft genutzt, da wir nicht nur von 5.30 bis 22 Uhr abends vor Ort sind, sondern rund um die Uhr per Video überwachen", so Demmig.

Die angefangene Stunde kostet einen Euro Gebühr - gut für Bringer oder Abholer von Bahnfahrern, die auf den mit Parkscheibe höchstens eine halbe Stunde nutzbaren Seitenstreifen gegenüber der Gleise keinen freien Platz gefunden haben. Ein paar Hundert Meter weiter kann man seinen Wagen für 40 Euro einen Monat lang parken.

Dann allerdings unter freiem Himmel. Insgesamt sechs Parkhäuser und -plätze stehen zur Verfügung, aneinandergereiht an der "Ladestraße", der Konrad-Adenauer-Allee und der Wilhelmstraße. Gleich neben der Tankstelle am Kreisel lockt ein Schild mit der Aussage "Tageskarte 2 Euro".

Wer genau hinsieht, erkennt das kleine Wörtchen "ab" vor dem Preis. Auf diesem Parkplatz dauert der "Tag" nämlich nur fünf Stunden, danach kostet das Abstellen des Wagen bis 24 Stunden fünf Euro. Für drei Euro pro Tag im Freien oder vier Euro pro Tag in einem der anderen Parkhäuser kann man vis-à-vis des Bahnhofs günstiger parken.

"Das sehr billige Parken in unmittelbarer Nähe macht den Bahnhof trotz fehlender Lounge für Geschäftsreisende wie mich attraktiv", sagt ein "Dauernutzer" der zurzeit gut 1000 Parkmöglichkeiten am Siegburger Bahnhof. Wenn im Herbst die Erweiterungsarbeiten am ICE-Parkhaus abgeschlossen sind, wächst das Angebot auf mehr als 1 500 Plätze.

Die werden wohl auch benötigt, denn täglich steigen bis zu 20.000 Personen am Bahnhof ein oder aus. Mehr Parkraum für die Pendler wünschen sich auch Bewohner des Stadtteils Zange, der gleich hinter den Großbauten beginnt. Mit Schülern und Lehrern des dortigen Berufskollegs kämpfen morgens Autofahrer, die kein Geld fürs Parken ausgeben wollen, um freie Stellflächen, die eigentlich Anwohnern vorbehalten sind.

"Das Thema ist virulent", sagt Wolfgang Hohn, Sprecher der Stadt Siegburg. Unter anderem versuche man als Stadt, die Situation durch die Regelung mit Sechs-Stunden-Parkplätzen zu entzerren.