Diebstahl und Verkauf von Drogen Polizei zerschlägt Bande im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Durch die Razzia am Donnerstag im Rhein-Sieg-Kreis, bei der 19 Wohnungen durchsucht und zwölf Personen verhaftet wurden, ist der Ermittlungsgruppe "Post" ein Erfolg gegen Bandenkriminalität gelungen.

Mit einer großangelegten Aktion ist die Polizei am Donnerstag gegen mutmaßliche Bandenkriminalität im Rhein-Sieg-Kreis vorgegangen. Mehr als 100 Einsatzkräfte hatten ab den frühen Morgenstunden 19 Objekte in Lohmar, Siegburg, Troisdorf, Niederkassel und Köln durchsucht. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, richteten sich die Durchsuchungen gegen elf männliche und eine weibliche Taverdächtige im Alter von 24 bis 53 Jahren wegen des Verdachts des bandenmäßigen Diebstahls und Handels mit Drogen.

Seit dem vergangenen Jahr häuften sich etliche Strafanzeigen, nachdem Postsendungen mit Smartphones, Tablets, Münzen oder Laptops nicht zugestellt werden konnten. Die Tatverdächtigen stahlen die Pakete vermutlich auf dem Postweg. Bis zum Sommer 2018 kam es zu mehr als 90 Taten mit einer Schadenssumme von insgesamt 50.000 Euro. Deswegen entstand die Ermittlungsgruppe "Post", die einen 48-jährigen Lohmarer als möglichen Paketdieb identifizierten, der mit einem 53-Jährigen Hehler aus Köln-Porz in Verbindung stand.

Bei den Ermittlungen stellten die Beamten einen Zusammenhang zwischen größeren Mengen Betäubungsmitteln und den gestohlenen Smartphones her, die im Gegenzug zum Kauf der Betäubungsmittel genutzt wurden. Die erworbenen Drogen verkaufte die Bande dann weiter.

Unterstützt von der Bereitschaftspolizei durchsuchten die Ermittler am Donnerstag 17 Wohnungen, den Arbeitsplatz des tatverdächtigen Lohmarers und ein An- und Verkaufsgeschäft für Handys. Während der Durchsuchung ließ sich der Verdacht nicht erhärten, dass dort entwendetete Smartphones verkauft werden.

Haft für 30-jährigen Troisdorfer

Neun Tatverdächtige wurden in ihren Wohnungen festgenommen, wo neben den gesuchten Mobiltelefonen und Münzen unterschiedliche Waffen, mehrere Hundert Gramm Amphetamine und Bargeld gefunden wurden. In einer Wohnung stießen die Beamten auf eine mutmaßlich scharfe Pistole mit Munition.

Gegen einzelne Bandenmitglieder leitete die Polizei Strafverfahren wegen des illegalen Besitzes von Waffen ein. Sechs der vorläufig Festgenommenen durften nach der Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder gehen, da gegen sie keine Haftgründe vorlagen. Gegen eine 29-jährige Frau aus Troisdorf bestand bereits ein Haftbefehl wegen Betruges. Die Vollstreckung des Haftbefehls konnte gegen die Zahlung einer Geldbuße abgewendet werden, sodass die Frau ebenfalls das Polizeirevier verlassen durfte.

Der 48-Jährige Lohmarer und ein wegen Drogengeschäften polizeibekannter 30-jähriger Troisdorfer, der der vermeintliche Drahtzieher der Drogengeschäfte sein soll, wurden am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, der gegen beide Männer Haftbefehl erließ. Der Haftbefehl des 48-Jährigen wurde gegen Auflagen ausgesetzt. Der 30-Jährige kam in eine Justizvollzugsanstalt.

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