Orkan Eberhard Polizei räumt überfüllte Züge in Siegburg

Rhein-Sieg-Kreis · Die Folgen des Orkans Eberhard waren im Rhein-Sieg-Kreis auch am Montag noch zu spüren und brachten Bahnreisende auf die Palme.

Sturmtief Eberhard hatte am Sonntag zahlreiche Einsätze der Feuerwehr zur Folge und landesweit den Fern- und Regionalverkehr lahmgelegt. Auch am Montag waren die Folgen der orkanartigen Böen, die mit teils mehr als hundert Stundenkilometern über den Rhein-Sieg-Kreis fegten, noch zu spüren. Unter anderem bei der Bahn: Mit verspäteten und überfüllten Zügen hatten etwa die Reisenden am Siegburger Bahnhof zu kämpfen. Teilweise standen die Fahrgäste stundenlang auf den Bahnsteigen, bis sie ihre Reise endlich antreten konnten. So auch ein Geschäftsreisender, der auf den ICE nach Frankfurt wartete: „Ich stehe seit zwei Stunden hier. Die Züge werden immer wieder geräumt. Erst wird höflich gefragt, dann werden Gutscheine angeboten, und dann kommt die Polizei und räumt den Zug“, berichtete er. Polizeibeamte in gelben Warnjacken standen zwischen den Wartenden. Kam ein Zug, strömten die Reisenden zu den Türen der bereits vollkommen überfüllten Waggons.

Am Sonntag hatte die Deutsche Bahn den Fern- und Regionalverkehr in NRW aufgrund der starken Orkanböen eingestellt. Um 5 Uhr am Montagmorgen teilte die Bahn dann mit: „Der Fernverkehr von und nach NRW rollt wieder.“ Einige Züge zwischen Köln und Frankfurt fielen allerdings aus, dafür hielten viele Züge zusätzlich am Siegburger Bahnhof, hieß es. Um 13 Uhr teilte die Deutsche Bahn mit, dass der Bahnverkehr größtenteils wieder stabil laufe.

Auch abgesehen davon zeigten sich am Montag die Folgen des Sturms: Ingesamt mussten 41 ehren- und hauptamtliche Kräfte der Feuerwehr wegen des Sturms in Siegburg ausrücken. Weil sich ein etwa 30 Quadratmeter großes Dachstück eines Hauses an der Gottliebstraße gelöst und auf einem Haus verfangen hatte, musste die Luisenstraße am Montag gesperrt werden, teilte die Stadt Siegburg mit. Die Arbeiten liefen auf Hochtouren. Die Haltestelle Waldstraße konnte laut Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) von den Buslinien 501 und 503 nicht angefahren werden. Die Busse fuhren eine Umleitung über die Ernststraße, die Augustastraße, die Breitestraße und die Kaiserstraße.

Der Niederpleiser Wald und der Park am Niederberg sind als Folge des Sturms aus Sicherheitsgründen gesperrt. Laut Stadt Sankt Augustin hat Eberhard dort für viele umstürzende Bäume und Astbruchgefahr gesorgt. Aus Sicherheitsgründen bestehe Betretungsverbot. Nach Einschätzung von Claudia Oberdörfer vom Presseamt sei aktuell nicht damit zu rechnen, dass die Sperrung so schnell wieder aufgehoben wird. Auch in Siegburg seien die Wälder aktuell nicht gefahrlos zu betreten, so die Stadt. Die katholische Grundschule in Mondorf blieb am Montag „aufgrund massiver Sturmschäden“ geschlossen, teilte die Schule mit. Ein Teil der Photovoltaikanlage auf dem Schuldach habe sich gelöst. Es habe aber alles gesichert und geräumt werden können, sodass die Schule am Dienstag wieder öffne. Auch die Schulen in Siegburg meldeten Schäden. Das Dach der Grundschule Nord war durch den Sturm teilweise aufgedeckt worden.

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