Einbruchsserie im Kreis dauert an Polizei gibt Tipps zum Schutz gegen Einbrecher

Rhein-Sieg-Kreis · Auch am Montag schlugen Einbrecher im Kreis wieder fünf Mal zu. Vor allem auf schwach gesicherte Häuser haben es Täter abgesehen. Was Anwohner jetzt tun können, um ihre Wohnungen zu sichern, erklären Experten der Polizei.

Sie suchen sich typischerweise Einfamilienhäuser aus, nähern sich von der Rückseite, hebeln Terrassentüren auf oder schlagen Fenster ein. Mit leicht zu tragender Beute machen sie sich schnell wieder aus dem Staub. Ihre Opfer lassen sie mit einem Gefühl der Unsicherheit und Verletzlichkeit zurück, das den Betroffenen oftmals noch stärker zusetzt als der Verlust an materiellen Gütern.

Einbrecher haben in den vergangenen Wochen im Rhein-Sieg-Kreis in einer schockierenden Serie zugeschlagen. Um Bürger über die vielfältigen Möglichkeiten des Einbruchsschutzes zu beraten, hat die Polizei am Dienstag eine Telefonhotline gestartet. Anrufer können ihre Fragen direkt den Mitarbeitern der Kriminalpolizei stellen.

Eine Frau aus Sankt Augustin meldete dabei zum Beispiel verdächtige Kritzeleien an der Hauswand, berichtete Kriminaloberkommissar Martin Heister, Koordinator für die Bekämpfung von Wohnungseinbruchsdiebstählen, der am Dienstag Telefonanfragen entgegennahm. Eine Streifenwagenbesatzung werde vor Ort prüfen, ob es sich dabei eventuell um sogenannte Gaunerzinken handelt – Markierungen, mit denen Auskundschafter ihren Komplizen Hinweise hinterlassen. Laut Polizeisprecher Burkhard Rick sei das zwar eher unwahrscheinlich, dennoch werde jedem Hinweis nachgegangen. „Für Einbrecher ist es heute einfacher, Fotos per Smartphone zu verschicken“, sagte Rick.

25 Einbrüche an einem Wochenende

In den vergangenen zwei Wochen zählten die Beamten bereits mehr als 100 Einbrüche, vor allem in Sankt Augustin, Hennef und Troisdorf. Am Montag meldeten Betroffene weitere fünf Fälle.

Der bisherige Höhepunkt: Am ersten Dezemberwochenende registrierte die Polizei 25 Einbrüche. „Ich kann mich nicht erinnern, dass so etwas schon einmal da gewesen ist“, sagte Ralf Dittrich, Leiter der Direktion Kriminalität. Dennoch: In der Summe lägen die Einbruchszahlen 2017 in etwa auf Vorjahresniveau (875 Einbrüche), nachdem sie 2016 und 2015 jeweils rückläufig waren, so Dittrich. Verantwortlich für die Einbrüche seien laut Polizei mehrere Tätergruppen. Darunter Serientäter, die überregional unterwegs sind und zum Teil aus den westlichen Nachbarländern zu Diebestouren aufbrechen, aber auch Einbrecher aus der Region.

Rund 50 Prozent der Einbruchsversuche misslingen

Im Jahresverlauf sei der Dezember üblicherweise der einbruchsintensivste Monat. „Die Täter nutzen es aus, dass Anwohner in dieser Zeit viel unterwegs sind“, sagt Günter Brodeßer, Leitender Polizeidirektor. In 50 Prozent der Fällen misslinge Tätern jedoch der Einbruchsversuch. Die Polizei rät daher zum Beispiel, Fenster und Terrassentüren mit Mechaniken zum Aushebelschutz nachzurüsten. Welche Maßnahme im Einzelfall geeignet ist, den Einbruchsschutz zu erhöhen, können Bürger in Gruppen- und Einzelberatungsgesprächen mit der Polizei erfahren.

Bei Fragen stehen die Beamten auch am Mittwoch zwischen 10 und 18 Uhr wieder an der Telefonhotline zur Verfügung. Die Experten sind unter der Telefonnummer 02241/5413456 zu erreichen.Termine der Beratungsangebote der Polizei und weitere Informationen gibt es hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort