Kommentar Peinlich, peinlich

Die Geschichte der Anzeigetafel am Siegburger ICE-Bahnhof wird zur "Neverending Story" - für die Deutsche Bahn ist sie einfach nur peinlich. An dieser Stelle schrieb der GA im Mai, dass die Tafel "im Herbst" ausgetauscht werden solle - "dieses Jahres, wird vermutet", hieß es ironisch.

Dass es nun tatsächlich nicht Herbst 2013, sondern - so es denn dieses Mal stimmt - Herbst 2014 werden soll, das ist wahrlich bittere Ironie. Inzwischen bemüht sich die Bahn nicht einmal mehr, technische oder logistische Gründe für die Verzögerung zu finden.

Stattdessen wird von einer "Änderung der Priorisierung" gesprochen. Übersetzt heißt das: Der Bahnhof in Siegburg ist offenbar nicht so wichtig. Und schließlich funktionierten die Zugzielanzeiger auf den Bahngleisen ja, heißt es.

Eine Anzeigetafel, die entweder nur Hieroglyphen oder gar nichts anzeigt, soll also kein Problem sein? Sollen die Fahrgäste vielleicht demnächst alle Gleise abklappern, um herauszufinden, ob, wo und wann ihr Zug abfährt?

Mal ganz davon abgesehen, dass die Tafeln auf den Bahnsteigen häufig eben doch nicht funktionieren, wie die Bahn behauptet: An einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Rheinland mit rund 4500 ICE-Reisenden täglich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sich jeder Fahrgast mit einem Blick auf die elektronische Anzeigentafel über aktuelle Verspätungen oder Gleisänderungen informieren kann.

Denn dass es bei der Deutschen Bahn keine Verspätungen gibt, dürfte wohl noch unwahrscheinlicher sein als eine neue Anzeigetafel in Siegburg.

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