Edith-Stein-Exerzitienhaus Partner lassen gemeinsamen Weg Revue passieren

SIEGBURG · "Ich weiß, ich habe die richtige Wahl fürs Leben getroffen", ist sich Margret Eschbach aus Lohmar sicher. Und ihr Mann Josef ist ebenso überzeugt, dass er vor 50 Jahren "nicht besser hätte wählen können". Die beiden Eheleute, die noch in diesem Jahr ihre Goldene Hochzeit feiern, hatten sich wie neun weitere Paare zum besinnlichen Tag für Jubiläumspaare unter dem Motto "Wenn ich dich nicht hätte..." im Edith-Stein-Exerzitienhaus auf dem Michaelsberg angemeldet.

 Blick zurück und nach vorne: Die Jubiläums-Paare haben im Exerzitienhaus auf dem Michaelsberg ihren Weg zu Zweit symbolisch dargestellt.

Blick zurück und nach vorne: Die Jubiläums-Paare haben im Exerzitienhaus auf dem Michaelsberg ihren Weg zu Zweit symbolisch dargestellt.

Foto: Paul Kieras

Bereits zum siebten Mal lud das Erzbistum Köln zu diesem Tag mit einem Angebot für Leib und Seele ein. Herausgehoben aus dem Alltag sollten die Paare, die zwischen zehn und 50 Jahre verheiratet sind, Zeit und Ruhe finden, um liebevoll auf die vergangenen Zeiten zurückzuschauen und einen Blick nach vorne auf ihren weiteren gemeinsamen Weg zu richten.

Zunächst stellten sich die Teilnehmer vor, wobei jeweils die Frau ihren Mann und umgekehrt aus Sicht eines guten Freundes charakterisierte. "Es war sehr viel Menschliches und Liebenswertes in den Beschreibungen", berichtet Seminarleiter Norbert Koch, Referent für Ehepastoral im Stadtdekanat Bonn und Kreisdekanat Euskirchen.

Im Anschluss diente das Gedicht "Stufen" von Hermann Hesse als Inspiration für die Paare, um den Zauber des Anfangs ihrer Beziehung mit Ausblick auf die Zukunft gestalterisch durch verschiedene Gegenständen und Materialien als Wegstrecke auf dem Boden des Seminarraums darzustellen. "Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe", heißt es bei Hesse und weiter: "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben".

Wer wollte, konnte seine Empfindungen und Gedanken öffentlich mitteilen oder nur mit seinem Partner im Stillen teilen. In "Einzelarbeit" ging es um Treue, Beständigkeit, den Wandel in einer Beziehung und darum, sich bewusst zu machen, was wichtig darin war und ist. Das Zitat von Kardinal John Henry Newman - "nichts erfordert so viel Wandel wie lebendige Treue" - gab den Anstoß, sich mit der eigenen Erfahrung auseinanderzusetzen.

Margret und Josef Eschbach, die zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel haben, genossen den Tag in Ruhe, bei dem sie wieder einmal Zeit für einander hatten und Sätze von einander hörten wie: "Du hast dich gar nicht verändert - oder doch." Zum Positiven wie zum Negativen. Bei den Eschbachs waren es durchweg positive Aussagen ihrer jeweils "besseren Hälfte".

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