Konzepte zur Stadtentwicklung NRW gibt Millionen für Städtebau in der Region

Rhein-Sieg-Kreis · Die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis erhalten rund acht Millionen Euro für Projekte. In Eitorf entsteht aus dem Theater am Park ein Kultur- und Bildungszentrum.

 Das Theater am Park in Eitorf soll zu einem Kultur- und Bildungzentrum umgebaut werden.

Das Theater am Park in Eitorf soll zu einem Kultur- und Bildungzentrum umgebaut werden.

Foto: Inga Sprünken

Was hat der Kirchplatz in Much mit dem Theater am Park in Eitorf zu tun? Und was der Karl-Gatzweiler-Platz in Sankt Augustin mit der Fußgängerzone in Troisdorf oder mit Baumaßnahmen in Windeck? Eigentlich nichts – und doch viel. Denn sie alle verbindet, dass sie mit Geldern aus dem Topf des Städtebauförderprogramms 2018 des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen bezuschusst werden. Diese gute Nachricht hat vor wenigen Tagen Ministerin Ina Scharrenberg den Kommunen überbracht. Sie alle eint, dass sie als Voraussetzung dafür ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet haben.

Insgesamt gehen Mittel in Höhe von insgesamt 524 Millionen Euro an die Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Auf die Region entfallen davon rund acht Millionen Euro. Den dicksten Batzen streicht Eitorf ein. Da geht es um den Umbau des 1938 als Heim für die Hitler-Jugend errichteten heutigen Theaters am Park zu einem integrativen Kultur- und Weiterbildungszentrum. Dafür, dass das Haus künftig zu einem leicht erreichbaren Ort für Jung und Alt wird, lässt das Land rund 3,5 Millionen Euro springen. In dem Gebäude sollen eine Tanz- und Musikschule, die Gemeindebibliothek, die Volkshochschule und ein Ort für Kulturveranstaltungen eingerichtet werden. „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung des Landes, werden zügig in die Ausführungsplanung einsteigen und hoffen, wenn alles wirklich gut läuft, auf einen Baubeginn Ende 2019/Anfang 2020“, kommentierte Eitorfs Erster Beigeordneter, Karl Heinz Sterzenbach, die Zusage des Landes.

Zwei Millionen für Sankt Augustin

Knapp zwei Millionen Euro erhält die Stadt Sankt Augustin. Dort geht es um den Karl-GatzweilerPlatz im Zentrum der Stadt. „Die Neugestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes ist ein wesentlicher Bestandteil des Integrierten Handlungskonzeptes für das Zentrum. Vor allem die neue Treppenanlage zwischen Einkaufszentrum und Rathaus wird die Aufenthaltsqualität deutlich erhöhen. Dort wird zukünftig auch Raum für Veranstaltungen sein. „Wir stehen mit unseren Vorbereitungen bereits in den Startlöchern und planen Anfang des Jahres die Ausschreibungen zu veröffentlichen. Baubeginn soll noch im Frühjahr 2019 sein”, sagte Rainer Gleß, Sankt Augustins erster Beigeordneter. Wichtiges Element bei der Umgestaltung ist ein Aufzug, der alle Ebenen miteinander verbinden soll und der Barrierefreiheit dient. Die Spielgeräte erhalten einen neuen Standort, die Brunnenanlage wird umgestaltet und die Skulptur wieder integriert. Alle Bereiche erhalten einen einheitlichen Bodenbelag – Gesamtkosten rund 2,5 Millionen Euro.

Einen für eine kleine Kommune stattlichen Batzen erhält die Gemeinde Much. 1,4 Millionen Euro gibt es für die Entwurfsplanungen zur Umgestaltung des Kirchplatzes. Hier geht es darum, den historischen Platz als „gute Stube“ von Much, wie Bürgermeister Norbert Büscher ihn nennt, zur Straße und damit zum Ortskern hin zu öffnen. Die derzeitige Bruchsteinmauer wird als trennendes Element empfunden. Der Platz soll mit Bänken und einer neuen Oberflächengestaltung zu einem „gemütlichen Aufenthaltsort“ werden, so Büscher. Neben einer Freitreppe und einer großen barrierefreien Rampe soll es auch ein Wasserspiel geben.

Neue Fußgängerzone in Troisdorf

Um den Ortskern geht es auch in Troisdorf. Dort erhält die Fußgängerzone einen neuen Pflasterbelag, neue Bänke, und es wird ein neues Lichtkonzept umgesetzt. Das Land gibt dazu einen Zuschuss in Höhe 715.000 Euro. Kleine Beträge erhalten zudem die Kommunen Windeck und Wachtberg. Windeck bekommt zusammen mit dem oberbergischen Waldbröl 263.000 Euro Unterstützung für private Baumaßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes. Die linksrheinische Gemeinde Wachtberg erhält 155.000 Euro für die Planung und Umsetzung eines neuen Lichtkonzeptes.

Die Förderung der Kommunen mit einer halben Milliarde Euro stellt das höchste Investitionsvolumen seit Bestehen der Städtebauförderung dar. Aufgeteilt sind die Fördertöpfe auf sechs Programme, die Namen haben wie „Aktive Zentren“ (Troisdorf und Wachtberg), „Stadtumbau West“ (Sankt Augustin und Eitorf), „Kleinere Städte und Gemeinden“ (Windeck, Waldbröl, Regionale 2025) oder „Zukunft Stadtgrün“ (Much). Der Bund unterstützt die Länder und Kommunen zusätzlich mit Bundesfinanzhilfen in Höhe von 790 Millionen Euro.

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