Aktion der Verbraucherzentrale Ministerin am Heizkessel in Siegburg

Siegburg · Ursula Heinen-Esser schaut Energieberater bei der Siegburger Familie Mihan über die Schulter. Thomas Zwingmann nimmt bei der Aktion „Was läuft im Keller?“ die Heizung unter die Lupe.

 Besser heizen: NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) schaut sich an, wie Energieexperte Thomas Zwingmann die Siegburgerin Marianne Mihan berät.

Besser heizen: NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser (Mitte) schaut sich an, wie Energieexperte Thomas Zwingmann die Siegburgerin Marianne Mihan berät.

Foto: Holger Arndt

Familie Mihan aus Siegburg steht vor einer großen Investition. Ihre fast 30 Jahre alte Heizung gibt allmählich den Geist auf. Eine neue, möglichst energieeffizente Anlage soll her. Doch welche Technik kommt für sie in Frage – Holzpellets, Solarthermie oder doch die moderne Gasheizung? Um künftig Heizkosten zu sparen und die Umwelt zu schonen, wendete sich die Familie an die Verbraucherzentrale Siegburg. Energieberater Thomas Zwingmann nahm am Montag im Rahmen der Aktion „Was läuft im Keller?“ die Heizung der Mihans unter die Lupe.

Mit dabei: NRW-Verbraucherschutzministerin Ursula Heinen-Esser, die sich ein eigenes Bild davon machen wollte, wie eine Beratung vor Ort abläuft. „Im vergangenen Winter hatte unsere Heizung immer wieder Aussetzer. Wir mussten immer häufiger in den Keller runtergehen, um die Heizung von Hand zu starten“, berichtete Marianne Mihan.

Für Zwingmann, der die Heizung, aber auch die Hülle des Wohnhauses unter die Lupe nimmt, ist das keine Überraschung. Bereits der Blick in den Keller offenbart: Der alte Heizkessel kann längst nicht mehr mit modernen Geräten mithalten. Rund 15 Prozent Energie ließe sich mit einem neuen Kessel einsparen. „Ich habe zuerst daran gedacht, auf Solarthermie umzusteigen“, sagte Mihan. Zwingmann rät allerdings davon ab: Zwar wäre eine Solarthermie-Anlage eine klimaschonende Alternative zur bestehenden Gasheizung, „bei Haushalten mit lediglich zwei oder wie in diesem Fall drei Personen würde ich aufgrund der fehlenden Wirtschaftlichkeit abraten“, sagte der Verbraucherschützer.

Eine Pelletheizung kommt für die Mihans nicht in Frage, denn für die Lagerung der Pellets müsste die Familie einen Kellerraum opfern. „Ersetzt die neue Holzpelletheizung eine Ölheizung, kann das Öllager umfunktioniert werden“, so Zwingmann. Er empfahl der Familie daher, die alte Anlage durch eine moderne Gasbrennwertanlage zu ersetzen. Bislang hat die Familie das Wasser zum Beispiel für die Dusche mit einem separaten Gerät erwärmt. Wenn künftig ein Kombigerät mit gut gedämmten Speicher in Betrieb ist, kann die Gesamtersparnis beim Energieverbrauch bei bis zu 25 Prozent liegen.

Brennwertkessel sind im Vergleich zu klassischen Heizkesseln effizienter, weil sie Wärme nicht nur aus der Gasverbrennung nutzen, sondern auch Energie aus dem Wasserdampf des Abgases. „Mit jeder noch so kleinen Investition lassen sich deutliche Energie- und Kosteneinsparungen erzielen“, sagte Heinen-Esser. Die NRW-Ministerin wies zudem auf die Fördermöglichkeiten bei der Modernisierung von Heizungsanlagen hin. Auch die Mihans können davon profitieren. Bei einer Investition von voraussichtlich rund 10 000 Euro beliefen sich die Zuschüsse auf rund 1300 Euro, so Zwingmann. Mit dem Beratungsprotokoll der Verbraucherzentrale kann Marianne Mihan jetzt gezielt Angebote einholen und vergleichen. „Im nächsten Frühjahr möchten wir dann die Heizung ersetzen lassen“, so die Siegburgerin.

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