Stromversorgung Mehr Kapazität für eine sichere Energieversorgung in Siegburg

Siegburg · Netzbetreiber Amprion will Stromnetz verstärken. Das Unternehmen will dafür rund sechs Millionen Euro investieren und die Umspann-Anlage in ein 380-Kilovolt-Übertragungsnetz einbinden.

 Die Umspannanlage in Siegburg erhält im Zuge der Stromnetzverstärkung eine neue gasisolierte Schaltanlage und einen neuen Transformator.

Die Umspannanlage in Siegburg erhält im Zuge der Stromnetzverstärkung eine neue gasisolierte Schaltanlage und einen neuen Transformator.

Foto: Paul Kieras

. Deutschlandweit wird das Stromnetz verstärkt und ausgebaut. Auch in Siegburg. Dort soll die 220-Kilovolt-Umspannanlage im Stadtteil Zange in das 380-Kilovolt-Übertragungsnetz eingebunden werden. Dafür plant der Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Erweiterung der bestehenden Umspannanlage um eine gasisolierte Anlage und zusätzliche Schaltfelder. Außerdem werden vier neue Strommasten errichtet, aber auch acht zurückgebaut. Über eine neue Freileitung wird die Anlage an das 380-Kilovolt-Übertragungsnetz angeschlossen. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant. Insgesamt werden Kosten von rund sechs Millionen Euro entstehen.

Am Donnerstagnachmittag hatten interessierte Bürger die Gelegenheit, sich bei den Experten von Amprion in einem Infomobil des Unternehmens auf dem Verkehrsübungsplatz einer Fahrschule am Siegdamm über die Planung, Genehmigung und Technik zu informieren. Die Maßnahmen sind erforderlich, um langfristig ausreichende Übertragungsnetzkapazitäten für eine sichere Stromversorgung im Großraum Köln/Bonn zu gewährleisten. „Da durch die Stilllegung von Kraftwerken in der Region bereits Einspeisekapazitäten auf der bisherigen 220-KilovoltSpannungsebene weggefallen sind und weitere Abschaltungen bevorstehen, müssen Ersatzkapazitäten auf der 380-Kilovolt-Spannungsebene geschaffen werden“, erklärte Projektsprecherin Joëlle Bouillon. Nach ihren Worten wurden bereits Gespräche über das Vorhaben mit der Stadt und dem Rhein-Sieg-Kreis geführt.

Für die Aufschüttung des Grundstücks für die Umspannanlage hat Amprion zunächst eine Baugenehmigung bei der Stadt Siegburg beantragt. Für den Bau der Schaltanlage ist eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz durch den Rhein-Sieg-Kreis notwendig. Diese Genehmigungsunterlagen bereitet Amprion laut Bouillon derzeit gerade vor.

Für die Leitung wird Amprion, nachdem die Öffentlichkeit informiert worden ist, ein Planfeststellungsverfahren zur Genehmigung bei der Bezirksregierung Köln beantragen. Im Verfahren beteiligt die Behörde die Öffentlichkeit dann erneut. Dann können Bürger ihre Anregungen und Bedenken einbringen. Eigentümer, deren Grund und Boden für die Maßnahmen benötigt werden, bleiben Eigentümer. Für die Nutzung ihrer Grundstücke wird eine Dienstbarkeit im Grundbuch eingetragen, wie die Projektsprecherin erklärte. Sie betonte, dass der Netzausbau für die Umwelt und die Natur so schonend wie möglich erfolge.

Amprion nutze für die rund drei Kilometer lange Verbindung eine bereits vorhandene Trasse und über zwei Kilometer eine schon vorhandene Leitung, die lediglich neue Leiterseile bekomme.

Amprion ist nach eigenen Angaben einer der führenden Übertragungsnetzbetreiber in Europa und betreibt mit 11 000 Kilometern das längste Höchstspannungsnetz (Spannungsstufen 380 000 und 220 000 Volt) in Deutschland. Von Niedersachsen bis zu den Alpen werden mehr als 29 Millionen Menschen über das Amprion-Netz versorgt.

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