Einsatz im Vorbecken der Talsperre Mähboote entfernen Wasserpflanze

RHEIN-SIEG-KREIS · "Elodea nuttallii" beeinträchtigt laut Wahnbachtalsperrenverband die Trinkwasserqualität der Talsperre nicht. Die unter dem Namen Wasserpest bekannte Zierpflanze hatte sich im Sommer explosionsartig vermehrt.

Spezielle Mähboote waren in den vergangenen Wochen auf dem Vorbecken der Wahnbachtalsperre zwischen Neunkirchen und Seelscheid im Einsatz. Mit großen Vorrichtungen rückten sie der Wasserpflanze Eloda nuttallii zu Leibe.

Die unter dem Namen Wasserpest bekannte Zierpflanze hatte sich in den Sommermonaten explosionsartig vermehrt, wie Dirk Radermacher, stellvertretender Geschäftsführer des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV), gestern auf GA-Nachfrage erklärte. Um den Betrieb der im Vorbecken angesiedelten Phosphor-Eleminierungsanlage (PEA) nicht zu gefährden, habe man die Pflanze entfernen müssen. „Auf die Wasserqualität hat die Pflanze allerdings keine negative Auswirkung“, betonte Radermacher.

In Aquarien und Teichen gilt die Elodea nutallii laut Radermacher als beliebte Zierpflanze. In vielen Seen in Nordrhein-Westfalen sei die ursprünglich aus Nordamerika stammende schmalblättrige Wasserpest inzwischen beheimatet. „Im Vorbecken zu unserem Stausee ist sie im Juni zum ersten Mal aufgetreten“, sagte Dirk Radermacher. Wie die Pflanze in das Gewässer nahe Bruchhausen gelangt ist, sei unklar. „Es könnte durch einen Wasservogel eingebracht worden sein oder über den Wahnbach hineingelangt sein.“

Anfangs habe die „Elodea nutallii“ etwa 30 Prozent der Wasseroberfläche, insbesondere in Ufernähe befallen. „Angesichts des heißen, trockenen und sonnenreichen Wetters hat sie sich dann explosionsartig ausgebreitet“, sagte Dirk Radermacher. Auf bis zu 60 Prozent der Wasseroberfläche habe sich die fadenförmige Pflanze ausgebreitet.

Bis zu 300 Kubikmeter Elodea nuttallii ließ der WTV von einer Fachfirma aus dem Vorbecken entfernen. Die Arbeiten mit Mähbooten sind inzwischen abgeschlossen. Die Pflanzen werden nun kompostiert. „Für die Wasserqualität sind sie ungefährlich, im Grunde sogar eher nützlich“, sagte Dirk Radermacher. Die Pflanzen entzögen dem Sediment und Wasser im Vorbecken Nährstoffe. Das übernehme normalerweise die Phosphor-Eleminierungsanlage (PEA) im Vorbecken. Deren Betrieb sei durch die Wasserpflanzen gefährdet gewesen, so Radermacher. „Im Herbst sterben die Pflanzen ab und werden dann mit der Strömung zu den Entnahmebauwerken der PEA getrieben“, erklärte Dirk Radermacher. Dort hätten sie Pumpen verstopfen oder in Filter gelangen können. „Außerdem wollten wir verhindern, dass die Pflanze in die Talsperre gelangt“, sagte Radermacher. Bislang sei das gelungen.

Im Vorbecken allerdings wird sie nun vermutlich zu einem Dauergast werden. „Wir vermuten, dass sie im nächsten Jahr erneut wachsen wird“, sagte Radermacher. Vermutlich in einem vergleichbaren Umfang.

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